Das ganze Wochenende steht im Zeichen sámischer Sammlungen und Duódji, nur unzureichend übersetzbar als „sámisches Kunsthandwerk“. Vertreter*innen sámischer Museen und Duojárat berichten über ihre Arbeit. Sie diskutieren, wie wichtig Museumssammlungen und die Repatriierung von Objekten in Sápmi sind, wo die Nationalstaaten noch heute sámische Landrechte missachten und Bergbauunternehmen oder Windkraftanlagen sámische Lebensweisen bedrohen.
12 Uhr: Der „Arktische Krieg“ als Umbruch - die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Sámi
Veli-Pekka Lehtola hat zahlreiche Publikationen zur sámischen Geschichte veröffentlicht. Er wird die Auswirkungen der Assimilationspolitik und des Lapplandkriegs, besonders der Politik der Verbrannten Erde der deutschen Wehrmacht, auf die materielle sámische Kultur reflektieren.
13 Uhr: Als Rentierhalter:in im Schatten der Mine & des „grünen Wandels“ leben
Helena Partapuoli ist Rentierzüchterin, Duojár, Politikerin und sámische Aktivistin aus Leaváš, Gemeinde Kiruna, schwedischer Teil Sápmis. Sie setzt sich aktiv dafür ein, ihre Lebensgrundlage zu schützen, da Bergbauunternehmen ihr Territorium für die Rentierzucht zunehmend bedrohen.
14 Uhr: Als Duojár und Lehrerin mit Duodji in Museumssammlungen arbeiten
Anniina Turunen ist Duojár und Lehrerin für Duodji im Sámi Education Institute in Inari. Sie vermittelt ihr Wissen an verschiedene Altersgruppen, um das traditionelle Handwerk ihrer Vorfahr*innen weiterzugeben. Museumssammlungen sind dabei eine wichtige Grundlage zur Wiederbelebung ihres kulturellen Erbes.
15 Uhr: Rematriierung als museale Praxis
Jorun Jernsletten arbeitet als Kuratorin im Varanger Sámi Museum. Darüber hinaus ist sie eine Duojár und verkauft ihre Duodji über ihre Firma „Jernsletten villsau og duodji“. In ihrem Vortrag wird sie über die Rolle von Museumsduodji bei der Wiederbelebung und Rematriierung im Varanger Sámen Museum sprechen.
16 Uhr: Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Begegnung mit sámischen Objekten in nicht-sámischen Museen
Sunna Kuoljok ist Kuratorin am Schwedischen Gebirgs- und Samenmuseum Ájtte in Jokkmokk. Sie teilt ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Besuch sámischer Sammlungen in nicht-sámischen Museen sowie die Bedeutung sámischen Fachwissens für diese Sammlungen.
Keine Anmeldung erforderlich.
Die Veranstaltungen finden auf Englisch statt.
Teilnahme kostenfrei mit gültigem Museumsticket.