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Making Spaces: Artist Talk mit Boris Mikhailov und Wolfgang Tillmans

Termin:
Mi 19.02.2025 18:00 Uhr
Ort:
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Angebot:
Künstler*innengespräch / Erwachsene

Im Hamburger Bahnhof findet ein Künstlergespräch mit Boris Mikhailov und Wolfgang Tillmans statt, die seit den 1990er Jahren eng mit der Praxis des jeweils anderen vertraut sind. Im Gespräch erkunden beide Künstler die Überschneidungen und Kontraste in ihrer künstlerischen Praxis und reflektieren gemeinsam über ihre Arbeiten und darüber, welche künstlerische Sprache sie teilen.

Das Gespräch dient als Einführung in eine bevorstehende Ausstellung im YermilovCentre in Charkiw, Ukraine, die von RIBBON, einer Plattform zur Förderung historischer und zeitgenössischer ukrainischer Kunst und Kultur, präsentiert wird. Angesichts der historischen Bedeutung von Charkiw als Geburtsort der Charkiwer Schule für Fotografie wird sich diese Ausstellung mit dem Medium der Fotografie befassen. Sowohl Mikhailov als auch Tillmans erweitern die Grenzen der Fotokunst und schaffen mit dieser Ausstellung eine spannungsreiche Auseinandersetzung mit dem Potenzial des Mediums und seiner Rolle in der zeitgenössischen Kunst und im Aktivismus.

Boris Mikhailov 

Boris Mikhailov (1938, Charkiw) ist eine Schlüsselfigur der Charkiwer Schule der Fotografie und einer der bedeuteten Vertreter der zeitgenössischen Fotografie. Ursprünglich als elektromechanischer Ingenieur ausgebildet, brachte Mikhailov sich die Fotografie selbst bei und entwickelte eine sozial bewusste Praxis, die die menschlichen Lebensbedingungen in einer sich ständig verändernden Umwelt untersucht. Seine renommierte Serie Case History (1997-1998) dokumentiert die Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion und beleuchtet mit scharfem und oft nihilistischem Humor die Kämpfe gefährdeter Bevölkerungsgruppen. Seine Arbeiten wurden mit dem Hasselblad Award ausgezeichnet und weltweit ausgestellt, unter anderem im MoMA in New York. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Wolfgang Tillmans

Nur wenige Künstler*innen haben das Spektrum der zeitgenössischen Kunst geprägt und jüngere Generationen mehr beeinflusst als Wolfgang Tillmans (1968, Remscheid). In seiner fast vier Jahrzehnte umspannenden Karriere hat er das Medium der Fotografie durch eine nahtlose Integration von Genres, Themen, Techniken und Ausstellungsstrategien immer wieder neu definiert. Tillmans ist bestrebt, die poetischen Möglichkeiten des Mediums zu erweitern und sich gleichzeitig mit der grundlegenden Frage auseinanderzusetzen, was es bedeutet, in einer zunehmend bildgesättigten Welt Bilder zu schaffen. In den letzten Jahren hat sich Tillmans direkter in den politischen Aktivismus eingebracht. Im Zusammenhang mit seinem 2005 begonnenen Projekt Truth Study Center hat er Plakate für die Anti-Brexit-Kampagne in Großbritannien und als Reaktion auf den Rechtspopulismus in Deutschland geschaffen. Werke des Künstlers befinden sich in musealen Sammlungen auf der ganzen Welt. Tillmans lebt und arbeitet in Berlin und London.

Maria Isserlis 

Maria Isserlis (1986, Kyiv, UA) ist Kuratorin und Kunsthistorikerin und lebt in Berlin und Dresden. Sie ist Ko-Kuratorin von Kaleidoscope of Histories. Kunst aus der Ukraine im Albertinum in Dresden. Sie hat an großen internationalen Projekten mitgewirkt, unter anderem als Generalkoordinatorin für MANIFESTA 10 und als Teil des Kurator*innenteams für MANIFESTA 11. Maria führte zudem Regie bei Space Force Construction (Venedig) und ko-kuratierte das Forschungsprogramm AKI AORA in Mexiko. Im Jahr 2019 wurde sie Mitglied des Kurator*inenteams des Albertinum und kuratierte Whatever happens, we must be prepared von Alban Muja in der Nationalgalerie des Kosovo im Jahr 2021. Seit 2022 ist Maria als Kuratorin für Internationale Beziehungen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden tätig.

Sprache: Englisch

Moderiert von Maria Isserlis (Kuratorin bei RIBBON und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden) und Charlotte Knaup (Kuratorin im Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart)


Freier Eintritt

Mit freundlicher Unterstützung von RIBBON 

RIBBON International ist eine Plattform zur Förderung historischer und zeitgenössischer ukrainischer Kunst und Kultur in Form von Ausstellungen, Auftragsarbeiten für Künstler*innen, öffentlichen Programmen und Stipendien. RIBBON folgt dem Eisenbahnsystem der Ukraine. Fast drei Jahre nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine will RIBBON das gefährdete kulturelle und künstlerische Erbe der Ukraine sowie Künstler*innen, Kulturschaffende, zeitgenössische Kultur und Institutionen in der gesamten Ukraine in ihrem Kampf um kulturelle Autonomie unterstützen.

„Making Spaces: A Programming Series in Solidarity with Ukraine“ ist eine institutionsübergreifende Programmreihe der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Staatlichen Museen zu Berlin. In den Formaten der Reihe steht die Kunst und Kultur der Ukraine in Gesprächen, Vorträgen, Performances, Filmvorführungen und Kooperationen mit Institutionen, Künstler*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen im Mittelpunkt.