Yvette Mutumba im Gespräch mit Lisa Hörstmann und Monica Juneja
Historisch in die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse und Denkweisen eingebettet, stößt die Sammlung der Nationalgalerie an Grenzen. So sind vor allem in Deutschland entstandene und von Männern geschaffene Werke im Bestand. Um diesen Leerstellen einen kritischen Impuls entgegenzusetzen, wurden internationale Künstlerinnen mit Leihgaben einbezogen, darunter die Malerin Irma Stern. Ihr expressionistisches Werk steht zwischen den Kulturen, denn Kindheit und Jugend verbrachte Irma Stern wechselnd in Südafrika und Deutschland. In den 1910er-Jahren studierte sie Kunst in Berlin und Weimar, pflegte eine enge Freundschaft mit Max Pechstein und wurde Mitglied der Novembergruppe. 1920 kehrte sie nach Kapstadt zurück, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Wie sind ihre Werke zu deuten? Findet sich in ihren Bildern ein exotistisch-verklärtes oder ein realistisches Bild von Afrika? Hat Irma Stern als weiße Künstlerin ihre schwarzen Modelle respektvoll ins Bild gesetzt oder bedient sie sich rassistischer Stereotype? Die Frage, welche interkulturellen Dialoge das Werk Irma Sterns eröffnet, diskutieren die Kunsthistorikerinnen Lisa Hörstmann, wissenschaftliche Assistentin an den Staatlichen Museen zu Berlin, Monica Juneja, Professorin für Global Art History an der Universität Heidelberg und Yvette Mutumba, Mitbegründerin und Leiterin der Plattform Contemporary And (C&).
Die Veranstaltungen finden im Rahmen einer Vortragsreihe von September 2022 bis Juni 2023 statt, jeweils am ersten Mittwoch des Monats um 19 Uhr. Falls nicht anders vermerkt, finden die Veranstaltungen in deutscher Sprache statt.
Im Anschluss kann die Ausstellung bis 22 Uhr besucht werden.
Die Teilnahme am Vortrag und der Eintritt in die Ausstellung sind kostenfrei.
Online-Buchung erforderlich.
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch die Ferdinand-Möller-Stiftung, Berlin.
Es gelten die jeweils am Veranstaltungstag gültigen Aktuellen Informationen für Besucher*innen während der Corona-Pandemie.