Vortrag von Vincenza Benedettino: : „Die ,Weltgalerie‘ von Werner Haftmann: ,eine moralische Anstalt, die Maßstäbe‘ setzt“ und anschließendes Gespräch mit Bernhard Fulda
Das großformatige Gemälde „Die Auserwählte des Bösen“ von Max Ernst ist eines der ersten Werke, die Werner Haftmann, der erste Direktor der 1968 eröffneten Neuen Nationalgalerie, für die Sammlung erwarb.
Ihm gelang es in der Nachkriegszeit, eine repräsentative Sammlung mit Profil einzurichten und sie durch Ankäufe und ergänzende Ausstellungen wieder international bekannt zu machen. Wie viele andere im Kulturbetrieb oder Staatsdienst hatte Haftmann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wesentliche Aspekte seiner Mitwirkung im nationalsozialistischen Terror-Regime verschwiegen und verleugnet, weshalb sein Wirken aktuell auf dem Prüfstand steht. Die Kunsthistorikerin Vincenza Benedettino spricht über das Wirken von Werner Haftmann an der Neuen Nationalgalerie und diskutiert im Anschluss zusammen mit dem Historiker Bernhard Fulda, University of Cambridge, über den möglichen Zusammenhang von Werner Haftmanns NS-Vergangenheit mit seiner Ausstellungs- und Ankaufspolitik.
Die Veranstaltung findet im Rahmen einer Vortrags- und Gesprächsreihe statt, die von September 2022 bis Juni 2023, jeweils am ersten Mittwoch des Monats um 19 Uhr gesellschaftliche Fragen diskutiert. Falls nicht anders vermerkt, finden die Veranstaltungen in deutscher Sprache statt.
Im Anschluss kann die Ausstellung bis 22 Uhr besucht werden.
Die Teilnahme am Vortrag und der Eintritt in die Ausstellung sind kostenfrei.
Online-Buchung erforderlich.
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch die Ferdinand-Möller-Stiftung, Berlin.