Cinema Surreal
Grey Gardens
David Maysles, Albert Maysles, Ellen Hovde, Muffie Meyer
USA 1975, 85 min, Farbe, engl. OF, Dokumentarfilm
Meist sind es Spielfilme, die den Zuschauer in der Seele berühren – Dokumentarfilme zeichnen die Realität nach, die wir täglich erleben. Aber dann gibt es plötzlich einen Dokumentarfilm, der Menschen ganz besonders zu berühren weiß. Grey Gardens gehört dazu, dafür stehen nicht nur seine Auszeichnungen: 2010 wurde er als kulturell, historisch und stilistisch bedeutsam von der Library of Congress in das nationale Filmregister der USA aufgenommen, und 2012 wählte das Publikum ihn zum besten Dokumentarfilm aller Zeiten.
Die Protagonistinnen sind zwei skurrile ältere Damen – die Mutter »Big Edie«und die Tochter »Little Edie«. Sie stammen aus einer besonderen Familie, den Bouviers. Ihre Nichte bzw. Cousine war die Frau des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, Jacqueline Kennedy Onassis, eine superreiche Stilikone des 20. Jahrhunderts. Die beiden Damen sind anders. Wie aus einer fremden, surrealen Welt gefallen wohnen sie im reichen New Yorker Vorort East Hampton über 50 Jahre hinweg in einer heruntergekommenen Villa, in der es von schmutzigen Katzen, Waschbären und Flöhen nur so wimmelt. Big Edie und Little Edie sind völlig verarmt, aber sie haben Stil. Erst als die Gemeinde Anfang der 1970er Jahre die Villa niederreißen lassen will, schreitet Jacqueline Kennedy ein und finanziert eine Renovierung.
1975 drehten die Brüder David und Albert Maysles diesen einmaligen Dokumentarfilm im Stil des Direct Cinema.
Eintritt und Teilnahme kostenfrei
Keine Anmeldung erforderlich