Vortragsreihe „MODE Thema Mode. Modestadt Berlin“
Referentin: Gesa Kessemeier, Berlin
Denkt man an Berlin als Modestadt, denken die meisten an den Hausvogteiplatz und seine exportorientierte Massenkonfektion. Doch Berlin konnte mehr: Seit der Jahrhundertwende entwickelte sich Berlin zu einem Zentrum edler Modellkonfektion und außergewöhnlicher Einzelanfertigungen – mit prächtigen Modepalais im Tiergartenviertel und goldschimmernden Etagensalons am Kurfürstendamm. Junge „Modekünstler*innen“, in den 1920er Jahren Stars der Berliner Modewelt, entwarfen fantasievolle Modelle.
Heute – nach dem radikalen Bruch durch die Zeit des Nationalsozialismus – kennt niemand mehr die einstigen Größen der goldenen Jahre der Berliner Modellkonfektion: Ausnahmetalente wie Joe Strassner, der Lilian Harvey und später englische und amerikanische Filmstars einkleidete, die „Poetin unter den Modistinnen“ Regina Friedlaender, die Emil Orlik Freundin Olga de Bayer, die „ewig junge“ Johanna Marbach mit ihrem „ausgezeichneten Modeatelier“, den auch im Ausland erfolgreichen Couturier Richard Goetz oder die elegante, bis 1939 in höchsten Gesellschaftskreisen beliebte Clara Böhm. Sie sind ebenso wie die berühmten Traditionshäuser Herrmann Gerson, Max Becker oder Clara Schultz, deren Modelle Kundinnen wie Fritzi Massary oder Marlene Dietrich zu Modeikonen machten, völlig in Vergessenheit geraten.
Der Vortrag zeichnet den spannenden Weg Berlins zur kunstaffinen Modestadt Anfang des 20. Jahrhunderts nach, portraitiert die kreativsten Modeschöpfer*innen und eloquentesten Modejournalistinnen, die das bis heute faszinierende Bild von Berlin als einer weltoffenen, modernen Metropole in den 1920er Jahren mitprägten.
Teilnahme kostenfrei.
Keine Anmeldung erforderlich.
Es gelten die jeweils am Veranstaltungstag gültigen Aktuellen Informationen für Besucher*innen während der Corona-Pandemie.
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