Von Restauratoren erforscht
Das 19. Jahrhundert stand in Europa im Zeichen der Industrialisierung. Durch das Zusammenspiel mehrerer Innovationen war es um 1850 möglich, mit einem elektrochemischen Verfahren komplexe dreidimensionale Werke der Goldschmiedekunst im galvanischen Bad in großer Stückzahl zu reproduzieren. Vorteil dieser neuen Methode war die Herstellung detailgetreuer und preiswerter Nachbildungen aus Metall. Über mehrere Jahrzehnte erwarb das 1867 gegründete Berliner Kunstgewerbemuseum besonders qualitätsvolle Galvanoplastiken, um eigene Sammlungslücken in der Ausstellung zu schließen. Der Zeitgeist des 20. Jahrhunderts verbannte die Repliken ins Museumsdepot, wo sich heute über 500 galvanoplastische Nachbildungen befinden. Bedingt durch die Herstellung in einem Metallsalzbad haben Galvanoplastiken eine besondere Metallstruktur, die zu komplexeren Korrosionsformen als bei traditionellen Goldschmiedearbeiten führt. Der Erhalt der konservatorisch vernachlässigten Objektgruppe steht im Fokus dieses Vortrags.
Referentin: Wibke Bornkessel
Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte wählen Sie sich zum Zeitpunkt des Vortrages ein:
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