13.04.2021
Bode-Museum
Die pandemiebedingt geschlossene Sonderausstellung „Klartext: Zur Geschichte des Bode-Museums“ kann ab sofort digital erkundet werden. Der auf Deutsch und Englisch angebotene 360°-Rundgang dokumentiert mit zahlreichen Audio- und Videoinhalten zu 120 Objekten die wechselhafte Museumsgeschichte von 1904 bis heute und ist ab sofort kostenfrei verfügbar: www.smb.museum/klartext-tour.
Die Geschichte des Bode-Museums ist aufs Engste mit der Geschichte Berlins verknüpft und bietet viele spannende und überraschende Einblicke. Ich freue mich sehr, dass wir dieses aufwendige Ausstellungsprojekt unseren Besucherinnen und Besuchern nun vorerst virtuell präsentieren können. Mein Dank dafür gilt allen involvierten Kolleginnen und Kollegen sowie dem Kaiser Friedrich Museumsverein. Ohne das außerordentliche Engagement des Vereinsmitglieds Wolfgang Gülcker, der den Rundgang konzipiert und produziert hat, wäre dieses einmalige digitale Angebot nicht möglich gewesen.
Julien Chapuis, Direktor von Gemäldegalerie und Skulpturensammlung
„Klartext: Zur Geschichte des Bode-Museums“ beleuchtet erstmals die wechselvolle Geschichte des nördlichsten Gebäudes der Museumsinsel Berlin. Auch wenn seine Fassade zu den prominentesten Wahrzeichen Berlins gehört, kennen nur wenige die Genese des 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffneten Hauses und seine Sammlungsgeschichte.
Dabei sind Vergangenheit und Gegenwart des Bode-Museums unmittelbar mit der Geschichte der Stadt verbunden: Die beiden Weltkriege, der Nationalsozialismus und die deutsche Teilung hinterließen ebenso Spuren wie der Raub der Goldmünze „Big Maple Leaf“ 2017 oder die angeblich von Leonardo da Vinci stammende Büste der Göttin Flora, die für die Forschung bis heute Fragen aufwirft.
Um das Bode-Museum und seine Rolle in der Gesellschaft damals und heute besser zu verstehen, reflektiert die gemeinsam von Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst mit dem Münzkabinett, dem Zentralarchiv und der Abteilung Bildung und Vermittlung der Staatlichen Museen zu Berlin konzipierte Ausstellung auf der Reise durch die Jahrhunderte auch die Schattenseiten des Hauses.
Zum Teil noch nie ausgestellte Objekte, Archivfotos und Dokumente ermöglichen Einblicke in bisher kaum beleuchtete Themen und bieten neue Perspektiven auf das Bode-Museum. Wichtige restauratorische Maßnahmen und kunsttechnologische Untersuchungen, die in der Ausstellung präsentiert werden, wurden durch die großzügige Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglicht.
Die seit November 2020 fertiggestellte und coronabedingt geschlossene Sonderausstellung im Sockelgeschoß des Bode-Museums ist in vier zentrale Sektionen aufgeteilt, die das Museum definieren: Die Sammlungen, das Gebäude, die Forschung und das Publikum. Sie unterstreichen die multiperspektivische und interdisziplinäre Herangehensweise der Ausstellung, in der auch aktuelle Themen verhandelt werden.
Der virtuelle Rundgang lädt ab sofort zu einer abwechslungsreichen Entdeckungstour durch die Geschichte des Bode-Museums ein: Zu allen rund 120 ausgestellten Objekten, Archivfotos und Dokumenten sind durch einen Klick weiterführende Informationen auf Deutsch und Englisch abrufbar. Hinzu kommen Wandtexte, Infoblätter zu ausgewählten Werken und ein ausführlicher chronologischer Überblick zur Geschichte des Museums.
Eine Besonderheit stellen rund 30 Werke dar, in denen Mitarbeiter*innen interessante Hintergrunddetails vermitteln. In einem von lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen produzierten Video werden die Inhalte der Ausstellung um kritische Reflexionen über die gesellschaftliche Relevanz des Bode-Museums erweitert.
Der virtuelle Rundgang entstand in Zusammenarbeit von Wolfgang Gülcker, Mitglied des Kaiser Friedrich Museumsvereins, mit der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst. 2022 feiert der Kaiser Friedrich Museumsverein sein 125-jähriges Jubiläum und freut sich, dass auch durch die Ermöglichung einzigartiger digitaler Angebote seine lange Tradition der Unterstützung der Alten Meister erfolgreich in die Zukunft geführt wird: kaiser-friedrich-museumsverein.de.
Wer das Bode-Museum weiter erkunden möchte, kann dies in einem ebenfalls von Wolfgang Gülcker konzipierten und produzierten digitalen Rundgang tun: Dieser erfasst mit 62 360°-Panoramen das gesamte Erd- und Obergeschosses des Bode-Museums. Der Rundgang bietet Informationen zu 850 Werken der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst, darunter Meisterwerke vom frühen Mittelalter bis zum späten 18. Jahrhundert sowie spätantike und byzantinische Kunstwerke und Alltagsgegenstände aus nahezu allen Regionen des antiken Mittelmeerraumes: smb.museum/bode-museum-360.
Einen Überblick über das gesamte Online-Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin finden Sie unter www.smb.museum/online-angebote.