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Vertrauen in Museen: Deutschlandweite Studie des Instituts für Museumsforschung erschienen

22.04.2024
Institut für Museumsforschung

Das Institut für Museumsforschung hat die erste bevölkerungsrepräsentative Studie zu Vertrauen in Museen in Deutschland veröffentlicht. Demnach besitzen besonders Museen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Vertrauen in kulturelle Institutionen insgesamt zu befördern.

Dieses verborgene Sozialkapital in das Licht der aktuellen Debatte zu rücken und die gesellschaftspolitische Dimension von Museumsarbeit empirisch zu unterfüttern, war das Ziel der Studie, die das Institut für Museumsforschung im Dezember 2023 nach dem Vorbild einer US-amerikanischen Studie durchgeführt hat.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört unter anderem, dass Museen im persönlichen und institutionellen Umfeld das höchste Vertrauen nach Familie und Freunden und vor Wissenschaftler*innen und Medien genießen. Sie erzielen die höchsten Vertrauenswerte unter allen öffentlichen Einrichtungen und heben sich damit deutlich ab von politischen Organisationen, zu denen ebenfalls Vertrauenswerte erhoben wurden.

Das Vertrauen in Museen speist sich aus der Perzeption von Neutralität. Menschen, die Museen als neutral und unparteiisch wahrnehmen, vertrauen diesen wesentlich stärker als diejenigen, die diese Neutralität nicht anerkennen.

Museen genießen selbst bei „Nie-Besucher*innen“ abstraktes Vertrauen in Form eines Vertrauensvorschusses. Zugleich wächst das Vertrauen mit der Zahl der konkreten Besuchskontakte. Je höher die Besuchshäufigkeit, desto höher auch die angegebenen Vertrauenswerte. Diese klare Korrelation ist bei allen anderen gesellschaftlichen Items nicht feststellbar. Offenbar besteht hier ein Spielraum, in dem Museen durch gute Performanz Sozialkapital generieren können.

Daten zur Besuchshäufigkeit

Die Studie „Das verborgene Kapital: Vertrauen in Museen in Deutschland“ liefert auch erstmals seit 2013 Daten zur Besuchshäufigkeit in Museen in Deutschland. 5,3 Prozent der Befragten gehen gar nicht ins Museum. Der Anteil derjenigen, die im vergangenen Jahr mindestens einmal im Quartal ein Museum besucht haben, liegt mit 6,0 Prozent nur wenig darüber. Ein gutes Drittel (35,1 %) hat in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal ein Museum betreten, bei knapp der Hälfte (47,7 %) ist dies mehr als ein Jahr her.