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Verleihung des Max J. Friedländer-Preises 2014

05.06.2014
Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett - Staatliche Museen zu Berlin verleiht am 5. Juni 2014, dem Geburtstag Max J. Friedländers, erstmals den zu seinen Ehren gestifteten Preis. Er wird zunächst fünf Mal alle zwei Jahre vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert. Der Stifter des Preises ist der ehemalige Verleger, Kunstsammler und Mäzen Christoph Müller. Er äußert sich zu seinen Motiven wie folgt:

"Als Stifter eines Max J. Friedländer-Preises habe ich schon seit langem das Bedürfnis, etwas zu tun, um die im Vergleich mit Wilhelm von Bode in der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannte und biografisch unzureichend erforschte Rolle des maßgebend am Ausbau der Berliner Staatlichen Museen beteiligten langjährigen Direktors des Kupferstichkabinetts (1908-1930) und später kommissarischen Leiters der Gemäldegalerie (1930-33) in ehrende Erinnerung zu rufen. Friedländer (1867 bis 1958) gilt in der Kunstwelt bis zum heutigen Tag als meistzitierte Referenzgröße für den Kenntnisstand der gesamten altniederländischen Kunst. Nicht zuletzt ist er aber auch als glänzender Stilist ein zeitloses Vorbild. "Von Kunst und Kennerschaft", sein essayistisches Meisterwerk, kann als Kompendium souveränen Wissens über alle Kunstfragen für jedermann verständliche Auskünfte geben; als das Büchlein 1946 im Europa-Verlag und erstmals als Taschenbuchausgabe 1955 bei Ullstein erschien, wurde sein Autor, auch menschlich, als "großes Leitbild unserer Gegenwart" gleichgesetzt mit Sigmund Freud, Albert Einstein, Max Weber und Albert Schweitzer."

Für den Preis, den eine Jury nicht auf Bewerbung, sondern auf Vorschlag hin vergibt, kommen abgeschlossene Leistungen oder auch weit fortgeschrittene Projekte infrage, die sich mit den Beständen des Berliner Kupferstichkabinetts oder dem Lebenswerk Friedländers beschäftigen. Mit dem Preis kann aber auch speziell der/die Altniederländer-Kurator/in eines Museums oder ein/e kulturgeschichtlich besonders brillanter Schriftsteller/in bedacht werden.

Zum ersten Preisträger hat die Jury, bestehend aus dem Stifter, dem Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts und dem Kurator der Niederländischen Kunst an eben diesem Museum den Schriftsteller Simon Elson erkoren. Geboren 1980 in Hamburg, seit 2001 in Berlin, studierte er Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er 2008 mit einem MA zum Begriff 'Visual Culture’ abschloss. Simon Elson schreibt Kunstkritiken und Beiträge für deutsch- und englischsprachige Kunstblogs und übersetzt Science-Fiction-Erzählprosa. Er erhielt verschiedene Stipendien, darunter auch das erste Stipendium für Kulturgeschichte des Auktionshauses Villa Grisebach für die Arbeit an der Biografie Max J. Friedländers im Jahre 2013.