04.07.2010
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
Eine Initiative zahlreicher Kunstmuseen in Deutschland
Die museale Forschung erhält und erweitert das Wissen über das natürliche und kulturelle Erbe, das in den Museen bewahrt wird. Diese hochinteressante Tätigkeit bleibt der Öffentlichkeit jedoch häufig verborgen. Gemeinsames Anliegen einer Reihe von Deutschlands bedeutendsten Kunstmuseen ist es deshalb, mit einem "Tag der Forschung" am 4. Juli 2010 das Museum nicht nur als Ausstellungs-Ort, sondern auch als wissenschaftliche Forschungseinrichtung im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Die Staatlichen Museen zu Berlin geben in informativer Theorie und spannender Praxis Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen: Veranstaltungen zu speziellen Forschungsprojekten bieten Gelegenheit, das Museum aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. Themen, wie die aufschlussreiche Historie eines Werkes sowie Zuschreibungs- und Datierungsproblematiken können mit Hilfe von Museumswissenschaftlern erörtert werden. Forschungstechniken wie Restaurierungs- und Konservierungsmethoden werden in Vorführungen, Vorträgen sowie Rundgängen durch Forschungseinrichtungen anschaulich.
Am Tag der Forschung gelten die regulären Eintrittspreise in den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin. Führungen und Vorträge zum Tag der Forschung sind kostenfrei. Bitte berücksichtigen Sie, dass ausgewählte Veranstaltungen nur nach vorheriger Anmeldung besucht werden können. (Hinweis siehe Programm).
Einen Überblick über das Veranstaltungsprogramm am Tag der Forschung 2010 bei den Staatlichen Museen finden Sie hier:
Museumsinsel Berlin
Kulturforum
Charlottenburg
Dahlem
Köpenick
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
10 Uhr
Tutanchamun, DNA, CT und das Ägyptische Museum Berlin
Vortrag (30 min)
DNA-Untersuchungen am Erbgut des Tutanchamun und CT-Untersuchungen an seiner Mumie, in den letzten Jahren in Ägypten durchgeführt, bestätigen die kunstwissenschaftliche Analyse der Erkrankung des Tutanchamun aufgrund eines Reliefs in Berlin. Sie werfen aber auch Fragen zu einer Mumie der Königsfamilie auf, zu denen ein Berliner Objekt neue Perspektiven bietet.
Prof. Dr. Dietrich Wildung
Ort: Theodor-Wiegand-Saal im Pergamonmuseum
Antikensammlung
ganztägig von 10 - 18 Uhr
Forschung am Museum. Drei Projekte der Antikensammlung stellen sich vor:
Das Corpus Vasorum Antiquorum (CVA) widmet sich als weltweit angelegtes Unternehmen seit 1921 der systematischen Erforschung und Publikation der Museumsbestände griechischer Vasen. Die Präsentation zeigt zwei Berliner CVA-Projekte: Rotfigurige Kratere (publiziert 2009) und Weißgrundige Lekythen (z.Z. laufend).
Die Antikensammlung besitzt weltweit eine der reichsten Sammlungen griechischer, etruskischer und römischer Bronzen. Ein Großteil davon wurde mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den letzten sechs Jahren systematisch erschlossen. Der bis 1871 erworbene Teil der Bronzesammlung ist seit Oktober 2007 als 'Bilddatenbank Friederichs' im Internet abrufbar.
"Das Berliner Skulpturennetzwerk - Kontextualisierung und Übersetzung antiker Plastik" ist ein von der Antikensammlung und dem Institut für Klassische Archäologie der Freien Universität Berlin initiiertes Verbundprojekt. Ziel ist die digitale Erfassung und Publikation der antiken Skulpturen der Antikensammlung sowie aller neuzeitlichen Gipsabgüsse nach antiken Plastiken in den Sammlungen der Staatlichen Museen, der Freien Universität und der Humboldt-Universität.
Dr. Johanna Auinger, Dr. Astrid Fendt, Dr. Norbert Franken, Dr. Ralf Grüßinger,Dr. Mathias René Hofter, Dr. Angelika Schöne-Denkinger, Dr. Nele Schröder, Dr. Nina Zimmermann-Elseify
Ort: Pädagogikraum im Alten Museum
Antikensammlung
10 Uhr
Erotische Kunst in der Antikensammlung. Das neue "Gabinetto Segreto" im Alten Museum
Führung zu dem Forschungsprojekt "Berliner Skulpturennetzwerk" (30 min)
Das unterschiedliche Verhältnis der antiken Kulturen zum Geschlechtlichen hatte seit jeher die Nachwelt fasziniert. Den Schritt von naserümpfender Entrüstung und pornographischer Belustigung zur unvoreingenommenen wissenschaftlichen Würdigung ging man aber erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dabei sind gerade die bildlichen Darstellungen 'obszönen' Inhalts eine faszinierende Quelle, wie Griechen, Etrusker und Römer das interessanteste Thema der Welt interpretierten.
Dr. Mathias René Hofter
max. 15 Teilnehmer
Treffpunkt: Eingang zum Obergeschoss des Alten Museums
Museum für Vor- und Frühgeschichte
10 Uhr
Kloster und Schloss - Archäologische Forschungen am Schlossplatz in Berlin-Mitte
Führung (60 min)
Zu den Vorbereitungen für den Bau des Humboldt-Forums gehören auch archäologische Ausgrabungen im Bereich des Schlossplatzes in Berlin-Mitte.
Seit Mai 2008 sind zahlreiche Überreste der Berliner Geschichte freigelegt und dokumentiert worden, die bis in das 12. Jahrhundert n. Chr. zurückreichen. Dazu gehören unter anderem das um 1300 errichtete, ehemalige Dominikanerkloster mit Klosterkirche, die 1536 Hofkirche (Dom) der Hohenzollern wurde; die erhaltenen Fundamente des Barockschlosses; der große Schlosshof mit zahlreichen Siedlungsspuren, die vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert zurückreichen.
Dr. Michael Malliaris
max. 20 Teilnehmer
Treffpunkt: Schlossplatz 1, Portal IV des ehem. Schlosses
Zentralarchiv
10 Uhr
Das 'historische Gedächtnis' der Museen: Forschung zur Geschichte der Königlichen bzw. Staatlichen Museen zu Berlin
Führung (60 min)
Mit einem Blick 'hinter die Kulissen' werden Schätze des Zentralarchivs vorgestellt, wird die Authentizität des Historischen sichtbar. In Geschäftsakten der Museen, Kunstdokumentationen und Fotosammlungen spiegeln sich 200 Jahre Kunst und Kulturpolitik. Diese zu heben und zu verzeichnen bilden entscheidende Voraussetzungen für die wissenschaftliche Forschung.
Dr. Jörn Grabowski, Dr. Petra Winter
max. 15 Teilnehmer (Voranmeldung erforderlich unter: 266-42 4242)
Treffpunkt: Amazone vor dem Neuen Museum
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
10:30 Uhr
Zuschreibungsprobleme bei drei Bildwerken der Berliner Skulpturensammlung
Führung (45 min)
Für die bei ihrer Erwerbung vor vielen Jahrzehnten der italienischen Renaissance zugeordneten Werke wird von der Forschung bis heute eine allgemein akzeptierte kunsthistorische Bewertung gesucht.
Dr. Michael Knuth
max. 20 Teilnehmer
Treffpunkt: Kleine Kuppel im Bodemuseum
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
11 Uhr
Ausgrabungen im Sudan - Archäologie und Diplomatie
Vortrag zu dem Berliner Naga-Projekt (60 min)
Ein Team des Ägyptischen Museums gräbt seit 1995 im Nordsudan eine 2000 Jahre alte Königsstadt aus. Neben dem wissenschaftlichen Ertrag zur Geschichte und Kultur des antiken afrikanischen Reiches von Meroe leistet das Projekt einen Beitrag zur historischen und kulturellen Identität des Sudan und ist ein positiver Faktor der internationalen Wahrnehmung dieser oft missverstandenen Region.
Prof. Dr. Dietrich Wildung
Ort: Theodor-Wiegand-Saal im Pergamonmuseum
Antikensammlung
11 Uhr
Neue Forschungen zu den Römern im Alten Museum
Führung zu dem Forschungsprojekt "Berliner Skulpturennetzwerk" (30 min)
Exklusive Marmorskulpturen waren wichtige Ausstattungselemente einer römischen Villa. Sie untermalten das Luxusleben der reichen Oberschicht. In der Führung wird am Beispiel der neu eingerichteten Sektion "Villa" in der Antikensammlung im Alten Museum der wechselvollen Geschichte solcher Skulpturen nachgegangen: Welche Marmorfiguren und -möbel zierten die luxuriösen Wohnräume und Gärten der römischen Villen? Was sagen sie über Lebensstil, Kunstauffassung und Werte der römischen Oberschicht aus? Was passierte mit den Statuen nach dem Untergang der römischen Welt? Vorgestellt werden dabei aktuelle Forschungen zur römischen Plastik, die seit Herbst 2009 im Rahmen des neu gegründeten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten "Berliner Skulpturennetzwerk" in der Antikensammlung SMB betrieben werden.
Dr. Astrid Fendt
max. 15 Teilnehmer
Treffpunkt: Eingang zum Obergeschoss des Alten Museums
Museum für Islamische Kunst
11 Uhr
Das frühislamische Wüstenschloss Qasr al-Mschatta - Dokumentation und Deutung
Führung (60 min)
Das frühislamische Wüstenschloss Qasr al-Mschatta in Jordanien (Mitte 8. Jh.) wird derzeit in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekt durch die TU Berlin, Fachgebiet Bau- und Stadtbaugeschichte, und das Museum für Islamische Kunst untersucht. Neben einer Bauaufnahme und Restaurierungsarbeiten an der vor Ort erhaltenen Ruine wird der Bauschmuck des Schlosses einer kunsthistorischen Analyse unterzogen. Im Zentrum dieser Untersuchungen steht die Fassade des Schlosses mit ihrem überreichen Reliefdekor, die 1904 als Geschenk des osmanischen Sultans an Kaiser Wilhelm II. nach Berlin kam und seitdem das bedeutendste Exponat des Islamischen Museums bildet.
Katharina Meinecke
max. 20 Teilnehmer
Treffpunkt: Mschatta-Fassade im Museum für Islamische Kunst
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
11 Uhr
Elfenbein. Material und Bearbeitung
Vortrag (50 min)
Einleitend wird das Wachstum und der Aufbau eines Elefantenstoßzahnes erläutert. Die natürliche Form des Stoßzahnes und die spezifischen Materialeigenschaften bestimmen maßgeblich die Bearbeitungsmöglichkeiten von Elfenbein und beeinflussen darüber hinaus Größe und Gestalt der Kunstwerke, was anhand ausgewählter Bildbeispiele aufgezeigt wird. Mit einem kurzen Überblick über artverwandte Elfenbeinarten schließt der Vortrag.
Hiltrud Jehle
Ort: Gobelin-Saal im Bodemuseum
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
12 Uhr
Die Erhebung der Maria Magdalena von Hans Multscher
Führung (45 min)
Vorgestellt wird die Restaurierung der Magdalenengruppe von Hans Multscher um 1430. Dadurch ergeben sich neue technologische und kunsthistorische Erkenntnisse hinsichtlich der heutigen Darstellung und Präsentation.
Klaus Leukers
Treffpunkt: Kleine Kuppel im Bodemuseum
Zentralarchiv
12 Uhr
Erwerbung von Kunstwerken: Das Zentralarchiv als Quellenbasis für die Provenienzforschung der Staatlichen Museen zu Berlin
Führung (60 min)
Vorstellung der Geschichte eines Kunstwerkes aus ehemals jüdischem Besitz anhand von Archivalien des Zentralarchivs: Methoden und Probleme der Provenienzforschung für die Staatlichen Museen.
Dr. Jörn Grabowski, Dr. Petra Winter
max. 15 Teilnehmer (Voranmeldung erforderlich unter: 266-42 4242)
Treffpunkt: Amazone vor dem Neuen Museum
Antikensammlung
13 Uhr
Neue Forschungen zu den Etruskern im Alten Museum
Führung zu dem Forschungsprojekt "Berliner Skulpturennetzwerk" (30 min)
Von dem Geheimnis der Etrusker, die angeblich unvermittelt aus dem Dunkel der Geschichte auftauchten und ebenso unvermittelt wieder verschwanden, haben die Forschungen der letzten 30 Jahre wenig übrig gelassen. Diese konnten die etruskische Kultur in einer mediterranen Koiné verorten, mit der sie im lebhaften kulturellen Austausch stand. Ihre Besonderheiten wie auch die Gemeinsamkeiten mit den Nachbarkulturen sollen an ausgewählten Beispielen der etruskischen Sammlung erläutert werden.
Dr. Mathias René Hofter
max. 15 Teilnehmer
Treffpunkt: Eingang zum Obergeschoss des Alten Museums
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
13 Uhr
Fälschungen - untersucht und aufgedeckt
Vortrag (45 min)
Bis vor ca. 100 Jahren war die Bewertung und Einschätzung eines Kunstwerkes ausschließlich auf die Kennerschaft und das Wissen eines Sammlers, Kunsthändlers oder Museumsmannes angewiesen. Heute findet die Untersuchung eines Kunstwerks in Zusammenarbeit des Kunsthistorikers/Archäologen/Ethnologen mit dem Naturwissenschaftler und Restaurator statt. Unter dem Aspekt des Themas Fälschungen und ihrer unterschiedlichen Arten - von der Kopie in einem anderen Material bis zur Verfälschung eines ursprünglich authentischen Objektes - wird die Vielfalt der Möglichkeiten vorgestellt, die zur Identifizierung eines Kunstwerkes führen sowie die technologischen und naturwissenschaftlichen Verfahren, die den Museumsleuten heute hierfür zur Verfügung stehen.
Bodo Buczynski
Ort: Gobelin-Saal im Bodemuseum
Vorderasiatisches Museum
13 Uhr
Vom Wesen des Museums - Neue Forschungen zu Walter Andrae und dem Vorderasiatischen Museum in Berlin
Führung (60 min)
Das 1930 auf der Berliner Museumsinsel eröffnete Pergamonmuseum hat mit seinen spektakulären Rekonstruktionen von jeher die Menschen fasziniert. Für das Vorderasiatische Museum zeigte sich für die Architektur- und Raumkonzeptionen der Ausstellung, (z.B. Ischtartor und Prozessessionsstraße von Babylon) der Architekt und Ausgräber Walter Andrae zuständig. Seine Ideen und grundlegenden Konzepte antike Architektur in Innenräumen zu visualisieren, werden nun erstmals systematisch untersucht und die neuesten Forschungsergebnisse im Rahmen einer Führung durch das Vorderasiatische Museum der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dr. Barbara Feller
max. 20 Teilnehmer
Treffpunkt: Info-Stand im Pergamonmuseum
Alte Nationalgalerie
14 Uhr
Gemalte Luft. Untersuchung und Restaurierung eines Gemäldes von Jacop Phillip Hackert
Führung mit Vortrag (45 min)
Im Rahmen des Restaurierungsprojektes konnte eine heute kaum noch wahrnehmbare blaue "Luftlasur" sichtbar gemacht werden. Darüber hinaus wird auf das komplexe Thema Firnis näher eingegangen.
Kristina Mösl, Stefanie Lorenz
max. 12 Teilnehmer
Treffpunkt: Treppenaufgang vor der Alten Nationalgalerie
Antikensammlung
14 Uhr
Neue Forschungen zu den Römern im Alten Museum
Führung zu dem Forschungsprojekt "Berliner Skulpturennetzwerk" (30 min)
Exklusive Marmorskulpturen waren wichtige Ausstattungselemente einer römischen Villa. Sie untermalten das Luxusleben der reichen Oberschicht. In der Führung wird am Beispiel der neu eingerichteten Sektion "Villa" in der Antikensammlung im Alten Museum der wechselvollen Geschichte solcher Skulpturen nachgegangen: Welche Marmorfiguren und -möbel zierten die luxuriösen Wohnräume und Gärten der römischen Villen? Was sagen sie über Lebensstil, Kunstauffassung und Werte der römischen Oberschicht aus? Was passierte mit den Statuen nach dem Untergang der römischen Welt? Vorgestellt werden dabei aktuelle Forschungen zur römischen Plastik, die seit Herbst 2009 im Rahmen des neu gegründeten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten "Berliner Skulpturennetzwerk" in der Antikensammlung SMB betrieben werden.
Dr. Astrid Fendt
max. 15 Teilnehmer
Treffpunkt: Eingang zum Obergeschoss des Alten Museums
Museum für Vor- und Frühgeschichte
14 Uhr
Woher wir wissen, was in Alt-Cölln geschah. Projekt Petriplatz
Führung (60 min)
Vom Kirchhof der St. Petri-Kirche in Alt-Cölln wurden in den Jahren 2007-2009 unter Leitung der Archäologin Claudia M. Melisch über 3.000 Gräber mit mehr als 3.700 Toten geborgen. Es wurden die Fundamente der verschiedenen Kirchbauten freigelegt und die Grundmauern der ehemaligen Cöllnischen Lateinschule wurden wieder entdeckt. Seit Jahresbeginn 2010 werden die umfangreichen Daten im Langhansbau nach modernsten Prinzipien ausgewertet.
Gabriel Dorin Sicoe
max. 20 Teilnehmer
Treffpunkt: Info-Stand im Langhansbau Schloss Charlottenburg
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
14 Uhr
Die Erhebung der Maria Magdalena von Hans Multscher
Führung (45 min)
Vorgestellt wird die Restaurierung der Magdalenengruppe von Hans Multscher um 1430. Dadurch ergeben sich neue technologische und kunsthistorische Erkenntnisse hinsichtlich der heutigen Darstellung und Präsentation.
Klaus Leukers
Treffpunkt: Kleine Kuppel im Bodemuseum
Vorderasiatisches Museum
14 Uhr
Tell Halaf - Die Wiederaufnahme der Grabungen des Vorderasiatischen Museums in Syrien
Führung (60 min)
Der Tell Halaf - im Nordosten Syriens gelegen - gehört zu den berühmtesten Ruinenstätten des Nahen Ostens. Seit 2006 führt das Vorderasiatische Museum in Zusammenarbeit mit der syrischen Antikenverwaltung und den Universitäten Tübingen und Halle wieder Ausgrabungen auf dem Tell Halaf durch. Die ersten Forschungen fanden dort bereits 1911-1913 durch Max Freiherr von Oppenheim statt. Die älteste dörfliche Ansiedlung datiert in das 6. Jt. v. Chr. Die archäologischen und schriftlichen Quellen zeigen, dass der Ort nach einer langen Siedlungsunterbrechung im 1. Jt. v. Chr. zunächst Hauptstadt (Guzana) eines aramäischen Fürstentums war und später Residenzstadt eines assyrischen Statthalters.
In der Führung sollen die damaligen und die aktuellen Forschungen vorgestellt werden.
Raphaela Heitmann
max. 20 Teilnehmer
Treffpunkt: Info-Stand im Pergamonmuseum
Antikensammlung
15 Uhr
Erotische Kunst in der Antikensammlung. Das neue "Gabinetto Segreto" im Alten Museum
Führung zu dem Forschungsprojekt "Berliner Skulpturennetzwerk" (30 min)
Das unterschiedliche Verhältnis der antiken Kulturen zum Geschlechtlichen hatte seit jeher die Nachwelt fasziniert. Den Schritt von naserümpfender Entrüstung und pornographischer Belustigung zur unvoreingenommenen wissenschaftlichen Würdigung ging man aber erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dabei sind gerade die bildlichen Darstellungen 'obszönen' Inhalts eine faszinierende Quelle, wie Griechen, Etrusker und Römer das interessanteste Thema der Welt interpretierten.
Dr. Mathias René Hofter
max. 15 Teilnehmer
Treffpunkt: Eingang zum Obergeschoss im Alten Museum
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
15 Uhr
Krapplack - Geschichte und Herstellung
Vortrag (45 min)
Neben Indigo und Waid spielten die Farbstoffe der Krapp-Pflanze seit der Antike eine wichtige Rolle in unterschiedlichen kunsttechnologischen Anwendungen. Mit Krapp wurden Textilien und Leder gefärbt oder Farbmittel für die Malerei hergestellt. Die Rekonstruktion überlieferter Herstellungsverfahren erweitert das Verständnis historischer Materialien und deren Alterungsverhalten. Am Beispiel der Krapp-Pflanze wird dargestellt, welchen Aussagewert die Schriftquellen von der Antike bis ins 19. Jahrhundert für die Rekonstruktion von Krapplackrezepten besitzen. Die gefundenen Rezepte werden auf ihre Anwendbarkeit überprüft,
die Varianten im Herstellungsprozess aufgezeigt und deren Einfluss auf Farbigkeit und Lichtbeständigkeit der gewonnen Krapplacke ausgewertet.
Dr. Dieter Köcher
Ort: Gobelin-Saal im Bodemuseum
Antikensammlung
16 Uhr
Neue Forschungen zu etruskischen und römischen Bronzen im Alten Museum
Führung (30 min)
Der größte Teil der insgesamt rund 10000 Bronzen (Bestände und Verluste)der Berliner Antikensammlung wurde in den vergangenen sechs Jahren mit Unterstützung der DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft wissenschaftlich erschlossen. Über die wichtigsten dabei gemachten Entdeckungen berichtet der Bearbeiter in einer Führung zu den etruskischen und römischen Bronzen.
Dr. Norbert Franken
max. 15 Teilnehmer
Treffpunkt: Eingang zum Obergeschoss des Alten Museums
Kupferstichkabinett
11-15 Uhr
Schinkels Erbe
Mit etwa 5.500 Zeichnungen und Graphiken bewahrt das Berliner Kupferstichkabinett die weltweit bedeutendste Sammlung an Werken des Architekten, Malers, Bühnenbildners und Designers Karl Friedrich Schinkel (1781-1841). Dieser Bestand wird bis Herbst 2012 erfasst, digitalisiert, wissenschaftlich bearbeitet und der Öffentlichkeit in einem forschungsbasierten Online-Katalog erstmals in seiner Gesamtheit zugänglich gemacht. Das auf drei Jahre angelegte, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung großzügig geförderte Projekt zeichnet sich durch seinen interdisziplinären Forschungsansatz aus, der wesentliche neue Erkenntnisse auf kunst- wie auf konservierungswissenschaftlichem Gebiet erwarten lässt.
Dr. Rolf H. Johannsen, Dipl.-Rest. Fabienne Meyer, Anna Schultz M.A.
Ort: Studiensaal im Kupferstichkabinett
Gemäldegalerie
14 Uhr
Forschungsstätte Depot
Führung (45 min)
Obschon inventarisiert und publiziert, ist das Depot der Berliner Gemäldegalerie eine Forschungsstätte der besonderen Art. Auf dieser kurzen Exkursion werden zum einen Depotbestände als Forschungsobjekte vorgestellt, zum anderen wird das Deponieren selbst als Tätigkeit umrissen, die in kunstwissenschaftlicher wie museologischer Forschung gründet.
Dr. Stefan Weppelmann
max. 15 Teilnehmer (Voranmeldung erforderlich unter: 266-42 4242)
Treffpunkt: Info-Stand der Gemäldegalerie
Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin
14 Uhr
Bruce Naumann. Dream Passage
Gespräch mit den Kuratoren der Ausstellung (60 min)
Dr. Gabriele Knapstein, Dr. des. Sonja Claser
max. 20 Teilnehmer
Treffpunkt: Kasse
Rathgen-Forschungslabor
14 Uhr
Konservierungswissenschaft für Kunst und Kultur
Vortrag mit Führung (45 min)
Seit 122 Jahren befasst sich das Rathgen-Forschungslabor mit der Herausforderung, Kunst- und Kulturgut möglichst dauerhaft zu erhalten, dabei dessen Integrität zu schonen und dennoch der Öffentlichkeit den Zugang zu ihm zu ermöglichen. In dieser Balance zwischen Erhaltung, Integrität und Zugänglichkeit entfaltet sich das Feld der Konservierungswissenschaften und damit das Profil des Rathgen-Forschungslabors.
Dr. Marisa Pamplona, Dr. Stefan Röhrs
max. 15 Teilnehmer (Voranmeldung erforderlich unter: 266-42 4242)
Treffpunkt: am Eingang (hinter dem Bröhan Museum)
Rathgen-Forschungslabor
15 Uhr
Konservierungswissenschaft für Kunst und Kultur
Vortrag mit Führung (45 min)
Seit 122 Jahren befasst sich das Rathgen-Forschungslabor mit der Herausforderung, Kunst- und Kulturgut möglichst dauerhaft zu erhalten, dabei dessen Integrität zu schonen und dennoch der Öffentlichkeit den Zugang zu ihm zu ermöglichen. In dieser Balance zwischen Erhaltung, Integrität und Zugänglichkeit entfaltet sich das Feld der Konservierungswissenschaften und damit das Profil des Rathgen-Forschungslabors.
Dr. Marisa Pamplona, Dr. Stefan Röhrs
max. 15 Teilnehmer (Voranmeldung erforderlich unter: 266-42 4242)
Treffpunkt: am Eingang (hinter dem Bröhan Museum)
Museum Europäischer Kulturen
10 Uhr
Das Archiv des Planet-Verlages Berlin als Ausgangspunkt für Forschungen zur Kinderkultur der DDR.
Objektpräsentation und erste Forschungsergebnisse
Führung (60 min)
Anhand des Berliner Planet-Verlages wird gezeigt, welches Forschungspotential in diesem umfangreichen Firmennachlass steckt.Es lassen sich nicht nur Entwicklungen in der sozialistischen Erziehung von Kindern ablesen, sondern es kann auch das Wirkungsspektrum zahlreicher Grafiker und Gestalter ermittelt werden. Darüber hinaus bietet die Motivkartei Vergleichsmöglichkeiten zu Grußkartenmotiven für den DDR-Bedarf und für den Export. Malhefte und Weihnachtskalender ergänzen das Belegarchiv und verdeutlichen das Anliegen der frühzeitigen Förderung von Kindern.
Tina Peschel
max. 15 Teilnehmer (Voranmeldung erforderlich unter: 266-42 4242)
Treffpunkt: Im Winkel 6/8
Ethnologisches Museum
10 Uhr
Musical Instrument Museums Online (MIMO)
Vortrag und Führung durch die Ausstellung und Sammlung (60 min)
Susanna Schulz
max. 12 Teilnehmer
Treffpunkt: Info-Stand im Ethnologischen Museum
Ethnologisches Museum
12 Uhr
Musical Instrument Museums Online (MIMO)
Vortrag und Führung durch die Ausstellung und Sammlung (60 min)
Susanna Schulz
max. 12 Teilnehmer
Treffpunkt: Info-Stand im Ethnologischen Museum
Schloss Köpenick - Kunstgewerbemuseum
14 Uhr
Figürliches Porzellan der KPM - von vielen Seiten fruchtbar für die Forschung
In einem Kuratorengespräch wird ein DFG Projekt zu figürlichem Porzellan der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM) der ersten 100 Jahre nach ihrer Gründung 1763 vorgestellt. (60 min)
Vorgestellt werden einige Originale aus der Porzellansammlung des Kunstgewerbemuseums. Zur Sprache kommen die Fragestellungen, die seitens der Wissenschaft an solche Porzellanfiguren gestellt werden sowie aktuelle Forschungsergebnisse. Dazu gehören Überlegungen zur Datierung und zur Zuordnung an einen Bildhauer, Rückschlüsse auf den Entwicklungsprozess eines Modells, die Bewertung der künstlerischen Qualität, Fragen zum ehemaligen Kontext der Figur, zum Erhaltungszustand und zur möglichen Restaurierung.
Dr. Josephine Hildebrand, Dr. Dorothee Heim
max. 15 Teilnehmer
Treffpunkt: Kasse
Am Tag der Forschung gelten die regulären Eintrittspreise in den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin. Führungen und Vorträge zum Tag der Forschung sind kostenfrei. Bitte berücksichtigen Sie, dass ausgewählte Veranstaltungen nur nach vorheriger Anmeldung besucht werden können. (Hinweis siehe Programm)