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Symposium „Donatello und DAS VERSCHWUNDENE MUSEUM“

17.09.2015
Bode-Museum

Im Bode-Museum der Staatlichen Museen zu Berlin findet am 17. und 18. September 2015 das Symposium "Donatello und DAS VERSCHWUNDENE MUSEUM" statt. Das internationale Symposium mit Beiträgen von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Donatello-Forschung behandelt die Neubewertung der Rolle Donatellos in den Berliner Museen.

Außerhalb von Florenz ist das Bode-Museum in Berlin einer der wenigen Orte, an dem die Kunst von Donatello (um 1386-1466), dem wichtigsten Bildhauer der Florentiner Renaissance vor Michelangelos Wirken, umfassend vertreten ist. Neben viel beachteten Werken aus Marmor, Terrakotta und Bronze von der Hand des Künstlers beherbergt die Skulpturensammlung der Berliner Museen einige kaum erforschte Werke, an denen selbst bei noch ungeklärter Urheberschaft der Einfluss Donatellos deutlich ablesbar ist. Ihre Erwerbung geht auf die unermüdliche Tätigkeit von Wilhelm von Bode (1845-1929), dem anerkannten Kurator, späteren Direktor der Berliner Museen und Namensgeber des heutigen Museumsbaus, zurück. Zu Lebzeiten Bodes war Berlin ein unumstrittenes Zentrum der Forschung über Donatello. Nach 1933 ging dieser Rang verloren: Die NS-Zeit und der Zweite Weltkrieg sowie die Nachkriegszeit mit allen ihren Folgen ließen viele Werke der Sammlung in Vergessenheit geraten. Ein Teil davon wurde durch Feuersbrünste im Mai 1945 beschädigt, darunter auch hoch gepriesene Meisterwerke des Künstlers; andere Arbeiten kamen ins Depot, wo sie nur für wenige Wissenschaftler einsehbar waren. Mit dem internationalen Sympisium soll die Sammlung in ihrer Gesamtheit neu beleuchtet und zugleich die Qualität der vielen Werke gewürdiget werden, die bisher unbeachtet blieben.

Die Neubewertung der Rolle Donatellos in den Berliner Museen wird begleitet von fachlichen Diskussionen zu Themen der Ausstellung "Das verschwundene Museum. Die Berliner Skulpturen- und Gemäldesammlungen 70 Jahre nach Kriegsende", die bis zum 27. September 2015 im Bode-Museum zu sehen ist. Obschon sich eine Sektion der Ausstellung explizit Donatello widmet, gehen die im Symposium behandelten Themen weit über diesen einen Künstler hinaus: Die kriegsbedingte Verlagerung tausender Kunstwerke ab 1945, die Rückgabeaktionen der 1950er Jahre sowie erhebliche Beschädigungen einiger Werke eröffnen komplexe Fragestellungen zum Umgang mit der Erinnerung, der Restaurierung und der Identität, die im Zentrum der Gespräche stehen werden. Möglicherweise wird auch das eine oder andere der sieben Jahrzehnte verloren geglaubten Werke bei dieser Gelegenheit wieder zum Vorschein kommen.

Das Symposium wird organisiert von Julien Chapuis, Leiter der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst sowie Kurator der Ausstellung "Das verschwundene Museum", und Neville Rowley, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bode-Museum und Autor des in Kürze erscheinenden Online-Bestandskataloges der Werke Donatellos in den Berliner Museen.

Ort:

Bode-Museum - Staatliche Museen zu Berlin

Am Kupfergraben

10117 Berlin

Zeit:

17. und 18. September 2015

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist kostenfrei.