07.05.2021
Nationalgalerie
Welche Erwartungen gibt es an mein Bild? Wie sehe ich mich selbst? Wie will ich mich anderen zeigen? Zu diesen und ähnlichen Fragen zeigen in dem Projekt „(Sich) Ein Bild von sich machen“ junge Erwachsene der Joblinge aus Spandau eine künstlerische Plakatreihe. Die Plakate sind ab 10. Mai 2021 an der S-Bahn-Unterführung Yorckstraße Fahrtrichtung Kreuzberg (S-Bahnhof Yorkstraße) für den Zeitraum von zwei Wochen als Präsentation im Stadtraum auch während der Schließung des Museums zu sehen.
Unterstützt durch die Fotografin Ana Baumgart und die Kunstvermittlerin Karen Winzer haben sie sich mit dem Werk des Berliner Fotografen Michael Schmidt auseinandergesetzt, dem die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin vergangenes Jahr die große Ausstellung „Michael Schmidt – Retrospektive, Fotografien 1965-2014“ widmete.
Michael Schmidt hat die Menschen in ihrer alltäglichen Umgebung in ihrem Kiez, am Arbeitsplatz oder in den eigenen vier Wänden fotografiert. Sein Blick und auch die Umsetzung der einzelnen Projekte wandelte sich dabei fortwährend.
Die Joblinge sind Teilnehmer*innen des gleichnamigen Programms der JOBLINGE-Stiftung, das Hilfestellung bei der beruflichen Orientierung und der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bietet. Dabei sind sie auch mit Fragen der Selbstdarstellung konfrontiert.
Die im Rahmen von „(Sich) Ein Bild von sich machen“ gezeigten Werke wurden erstellt von Meryem Eymur, Jendrik Galonska, Mohammad Alhamoud, Muhammad Nor Khasman und Thierno Nouhou Cherif.
Das Projekt „(Sich) Ein Bild von sich machen“ ist Teil der Kooperation KIEZ MEETS MUSEUM der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und der Stiftung Berliner Leben – eine Stiftung der Gewobag. KIEZ MEETS MUSEUM sorgt für mehr Teilhabe junger Menschen aus strukturschwachen Quartieren Berlins am kulturellen Leben der Stadt.
Seit 2014 arbeiten die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und die Stiftung Berliner Leben erfolgreich zusammen. Die Kooperation im Rahmen von KIEZ MEETS MUSEUM besteht seit 2016. Bis 2022 werden im Rahmen der Kooperation vier Projekte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene pro Jahr umgesetzt.
Das Referat Bildung, Vermittlung, Besucherdienste ist die zentrale Bildungseinrichtung der Staatlichen Museen zu Berlin. Es versteht sich als Experte schulischer und außerschulischer kultureller Bildung und setzt sich explizit mit der kulturellen Bildung für Schulen, Kinder und Jugendliche auseinander.
Neben der Kunstbetrachtung spielen vor allem die Lebenswirklichkeiten der Kinder und Jugendlichen sowie handlungsorientierte, künstlerische Methoden eine entscheidende Rolle in der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Themen der Sammlungen. Zusätzliches Ziel ist die Öffnung der Institutionen für alle gesellschaftlichen Gruppen sowie die Inklusion und aktive Einbeziehung aller Mitglieder der interkulturell geprägten Stadtgesellschaft.
Die Stiftung Berliner Leben übernimmt Verantwortung, indem sie sich langfristig für lebenswerte Quartiere und deren Bewohner einsetzt. Sie fördert zielgerichtet die Potentiale von Kindern und Jugendlichen unter Einbeziehung aller Altersgruppen. Die Stiftung initiiert innovative Bildungs- und Kulturprojekte. Sie unterstützt und vernetzt Organisationen und Initiativen, die sich für die Stadt engagieren.
Durch die starke Verwurzelung in den Quartieren ist die Stiftung die Expertin für die Stadt und ihre Bewohner*innen. Sie erkennt und fördert Potentiale. Damit trägt sie zu sozialer Teilhabe und einer am Menschen orientierten Stadtentwicklung bei. Die 2013 gegründete Stiftung Berliner Leben ist die Stiftung des landeseigenen Wohnungsunternehmens Gewobag AG. Weitere Informationen zur Stiftung gibt es unter www.stiftung-berliner-leben.de.