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Schenkungsvertrag zur Sammlung Pietzsch unterzeichnet

17.12.2010
Nationalgalerie

Die Eheleute und Kunstsammler Ulla und Heiner Pietzsch haben heute mit dem Land Berlin einen Schenkungsvertrag über ihre weltweit bedeutende Kunstsammlung unterzeichnet. Die Sammlung Pietzsch zählt zu den herausragenden deutschen Privatsammlungen der Klassischen Moderne. Ihren Kern bilden hochkarätige Werke des Surrealismus in Paris und des Abstrakten Expressionismus der New Yorker Schule; darunter Werke von Max Ernst, René Magritte, Joan Miró, Salvador Dalí, Paul Delvaux und Jackson Pollock, Ad Reinhardt, Mark Rothko, Robert Motherwell und Barnett Newmann, aber auch Frida Kahlo und Diego Rivera.

Die Schenkung umfasst insgesamt etwa 150 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen mit einem Schätzwert von 120 Millionen Euro. Sie wird wirksam unter der Bedingung, dass Berlin die Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Dauerleihgabe überlässt und die Stiftung eine dauerhafte Präsentation von Teilen der Sammlung im Kontext ihrer Sammlung zur Klassischen Moderne gewährleistet.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz: "Mit dem heutigen Vertrag ist ein entscheidender Schritt getan, die Sammlung Pietzsch in die Sammlung der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin zu integrieren. Ich bin überzeugt, dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz dafür eine räumliche Lösung findet, die auch den Vorstellungen von Heiner und Ulla Pietzsch entspricht."

Klaus Wowereit: "Dankbar und glücklich nehme ich diese großartige Schenkung für Berlin entgegen. Wie wunderbar die Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch die Galerie des 20. Jahrhunderts in der Neuen Nationalgalerie ergänzt, haben die fast 200.000 Besucherinnen und Besucher der Ausstellung "Bilderträume" im vergangenen Jahr erleben können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir heute den ersten Schritt gemacht haben, um die Sammlung Pietzsch künftig dauerhaft in diesem Kontext zeigen zu können."

Die Eheleute Pietzsch freuen sich über die Beurkundung des Schenkungsvertrages mit dem Land Berlin. Heiner Pietzsch erklärt dazu:
"Meine Frau und ich sind glücklich darüber, dass damit der erste und ein entscheidender Schritt getan ist, damit unsere Surrealismus-Sammlung auf Dauer in Berlin in der Nationalgalerie bleibt. Wir wissen, dass wir damit eine schmerzliche Lücke in dem Bestand der Nationalgalerie schließen können und hoffen nun sehr, dass die Pläne der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Räume zu schaffen, die es ermöglichen, einen signifikanten Teil unserer Sammlung eines Tages ständig zeigen zu können, realisiert werden. Ich selbst fühle mich seit Jahrzehnten mit der Nationalgalerie verbunden, habe mehrere Jahre als Schatzmeister dem Vorstand des Vereins der Freunde angehört, ungezählte Stunden in dieser Sammlung gemeinsam mit meiner Frau verbracht und freue mich, dass konkrete Hoffnung besteht, die Sammlung dort eines Tages zeigen zu können."