24.04.2023
In Berlin-Friedrichshagen entsteht ein multifunktionales und in Bezug auf die Lager- und Klimatechnik technisch hochwertiges Depotgebäude für die Staatlichen Museen zu Berlin. Mit dem kompakten Neubau wird das Ziel eines zentralen Standortes realisiert, an dem die Sammlungen der Museen in Depots mit angrenzenden Werkstätten in einem Gebäude zusammengeführt werden. Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) begannen im Jahr 2011 im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) die Planungen für den Neubau. Heute wurde feierlich die Richtkrone über dem Rohbau des ersten Bauabschnitts hochgezogen.
Im Zentraldepot der Staatlichen Museen zu Berlin werden künftig über die Stadt verteilte Depots und Werkstätten zusammengeführt und ein Langzeitarchiv für digitale Objekte errichtet. Das Büro AV1 Architekten aus Kaiserslautern hat das Gebäude, das in zwei Realisierungsabschnitten errichtet wird, geplant. Der erste Bauabschnitt wurde 2019 begonnen. Dieser Bauabschnitt hat rund 13.500 Quadratmeter Nutzungsfläche. Der zweite, deutlich größere Bauabschnitt soll zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden.
Das Gesamtgebäude besteht nach Realisierung beider Bauabschnitte aus sechs Baukörpern, die mithilfe einer inneren, ringförmigen, drei Meter breiten Erschließung (Magistrale) miteinander verbunden sind. Im Inneren befinden sich mehrere bis zu 1.000 Quadratmeter große mit moderner Lager- und Klimatechnik ausgestattete Depots. Es entstehen eng vernetzte Einheiten, welche durch die gemeinsame Benutzung eine Zentralisierung der Arbeits- und Lagerungsstätten ermöglichen. Den Depots und Werkstätten werden kleinere Büros zugeordnet.
Der erste Bauabschnitt umfasst zwei Baukörper, in denen die Sammlungen der Neuen Nationalgalerie, der Alten Nationalgalerie, des Kunstgewerbemuseums, des Hamburger Bahnhofs – Nationalgalerie der Gegenwart, des Vorderasiatischen Museums, des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung, der Antikensammlung sowie die Sammlung des Museums für Islamische Kunst untergebracht werden. Mit der Fertigstellung beider Bauabschnitte soll künftig das Sammlungsgut von weiteren Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin in Depots untergebracht sowie in den vor Ort befindlichen materialbezogenen Werkstätten restauriert und gepflegt werden.
Im Fotoatelier und in der sogenannten Digitalisierungsstrecke werden die Bestände fotografisch und digital erfasst. Im Untergeschoss wird zudem ein digitales Langzeitarchiv für sämtliche Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz installiert.
Der Schwerpunkt der Arbeiten wird 2023/2024 auf dem Innenausbau sowie der technischen Gebäudeausrüstung liegen. Im Anschluss werden die Außenanlagen hergerichtet. Die bauliche Fertigstellung ist für 2024 vorgesehen. Anschließend folgen die Inbetriebnahme, die Übergabe an den Nutzer und die Ersteinrichtung.