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Rettung der Rieckhallen am Hamburger Bahnhof als Ausstellungsort für die zeitgenössische Kunst

23.09.2021
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Das Land Berlin will die Rieckhallen am Hamburger Bahnhof – Museum der Gegenwart – Berlin erwerben. Das sieht ein Memorandum of understanding vor, das das Land Berlin mit der CA Immo unterzeichnet hat. Die CA Immo möchte diesen Erwerb im Rahmen eines wertgleichen Grundstückstausches ermöglichen. Der bestehende Mietvertrag zwischen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der CA Immo wird zunächst um ein Jahr verlängert. Damit ist der bevorstehende Abriss vom Tisch.

Großartige Perspektive für das Museum des 21. Jahrhunderts 

Die Leiterin des Hamburger Bahnhofs, Gabriele Knapstein, sieht mit der Rettung der Rieckhallen die Weiterentwicklung des Standorts zum Museum des 21. Jahrhunderts der Nationalgalerie gesichert:

„Das Gebäudeensemble aus dem historischen Haupthaus und den für raumgreifende Werke der zeitgenössischen Kunst so überaus gut geeigneten Rieckhallen ist ein weltweit geschätzter, einzigartiger Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst im Zentrum Berlins. Die Rieckhallen haben sich für die Präsentation von großen thematischen wie monografischen Ausstellungen in den vergangenen Jahren bestens bewährt, und sie bieten Künstler*innen großzügige und flexibel zu nutzende Räume für neue Produktionen. Mit der Sicherung der Rieckhallen wird dem Hamburger Bahnhof eine großartige Perspektive für die nächsten Jahrzehnte eröffnet, und das Museum wird in seinem Auftrag, die Kunst der Gegenwart für die Zukunft zu sammeln und zu bewahren, nachhaltig gestärkt. Ich danke allen, die sich für die Rettung der Rieckhallen eingesetzt haben, von ganzem Herzen.“ 

Der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, erklärt:

„Der Erhalt der Rieckhallen versinnbildlicht nachhaltige, sparsame und wirtschaftliche Politik auf besonders augenfällige Weise: Es handelt sich bei den Rieckhallen um einen bereits bestehenden, einfachen, reduzierten Bau, der nicht nur für Exponate zeitgenössischer Kunst bestens geeignet ist sondern sich auch sehr wirtschaftlich betreiben lässt. Es entfallen somit Investitions- und höhere Betriebskosten. Da die Bestände des Museums, die zudem wachsen, ohne die Rieckhallen nicht auf dem Gelände untergebracht werden könnten, müsste andernorts ein Gebäude gefunden oder mit Steuermitteln errichtet werden – was weder betrieblich-organisatorisch sinnvoll noch wirtschaftlich ist – ganz abgesehen von den negativen ökologischen Konsequenzen.“ 

Der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, erklärt:

„Das ist ein großartiger Tag für die Kulturstadt Berlin. Berlin positioniert sich hier erneut als Standort für zeitgenössische Kunst und zeitgenössische Kunstsammler, indem es beweist, dass es mit Schenkungen gewissenhaft umgeht, die an Museen in Berlin gegeben werden. Ich bin sehr glücklich, dass wir diese Vereinbarung abschließen konnten, die nicht nur die Rieckhallen sichert, sondern auch das in ihr befindliche, weltweit berühmte Kunstwerk von Bruce Nauman, „Room with My Soul Left Out, Room That Does Not Care“. Mein besonderer Dank geht heute an Peter Raue. Es ist ganz wesentlich seiner Initiative und unermüdlichen Energie zu verdanken, dass wir heute über den Erhalt der Rieckhallen sprechen und nicht ihren Abriss zu beklagen haben.“ 

Der Vorstandsvorsitzende und Sprecher des Vorstands der CA Immo AG, Andreas Quint, erklärt:

“Wir haben den Hamburger Bahnhof immer als Gewinn für das junge und gemischt genutzte Quartier Europacity angesehen und freuen uns daher sehr, dass sich nun auch für die Rieckhallen eine Fortsetzung des Kulturbetriebes abzeichnet. Durch die nun gefundene Lösung wird den Interessen aller Seiten Rechnung getragen.“