08.03.2017
Zentralarchiv
Projekt zur Suche nach Werken aus der Sammlung Rudolf Mosse: Die „Mosse Art Research Initiative“ wurde am 7. März 2017 erstmals öffentlich vorgestellt.
Die Sammlung des Berliner Verlegers, Kunstsammlers und Philantropen Rudolf Mosse (1843–1920) umfasste Tausende Bilder, Skulpturen, kunstgewerbliche Objekte, Bücher und Antiquitäten. Zusammen mit der Erbengemeinschaft des deutsch-jüdischen Verlegers – einem der einflussreichsten Akteure der Berliner Wirtschaft im Kaiserreich und in den Anfängen der Weimarer Republik – erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin nun den Verbleib der von den Nationalsozialisten entzogenen Werke.
Bei der Kooperation handelt es sich um eine in der Provenienzforschung einzigartige öffentlich-private Partnerschaft. Beteiligt sind auch die Kulturstiftung der Länder, die Stiftung Jüdisches Museum Berlin, das Landesarchiv Berlin sowie zahlreiche weitere Institutionen in Deutschland. Das Forschungsprojekt, die „Mosse Art Research Initiative“ (MARI), wird durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg und die Erbengemeinschaft gefördert.
Als Partner in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin fungieren, das die Provenienzforschung der Museen koordiniert. Auch die bisherigen Forschungen zu Objekten aus der Sammlung Mosse in der SPK wurden hier durchgeführt. Diese Forschungsergebnisse werden dem Projekt MARI vollständig zur Verfügung gestellt. Das Zentralarchiv mit seinen umfangreichen Beständen an Akten, Nachlässen und Dokumentationsmaterial ist zudem eine unverzichtbare Quelle zum Berliner Kunsthandel, zum Geflecht zwischen Museen und privaten Sammlern – sicher auch zur Entstehung der Sammlung Mosse.
In den vergangenen Jahren wurden neun Kunstwerke aus den Staatlichen Museen zu Berlin an die Erben von Felicia Lachmann-Mosse restituiert. Die Stiftung war bei der systematischen Überprüfung ihrer Sammlungen auf die Werke gestoßen und hatte begonnen, mögliche Erben zu ermitteln, als sie vom Mosse Art Restitution Project kontaktiert wurde. Nachdem 2015 acht Werke restituiert wurden, folgte 2016 ein weiteres: