11.03.2010
Neues Museum
Unter diesem programmatischen Titel fand am 22. Januar 2010 auf der Berliner Museumsinsel eine Fachtagung statt, zu der die Besucher-Dienste der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) eingeladen hatten.
Mehr als 65 Fachleute aus deutschen Museen informierten sich über die für das Neue Museum eingesetzten Systeme in Ticketing und Führungsbuchung, lernten Ansätze der SMB im Qualitätsmanagement kennen, gewannen Einblicke in ein EU-Schulungsprogramm für Aufsichtspersonal und diskutierten über die Frage, welches Instrumentarium heute für Museen notwendig ist, um Massentourismus und Bildungsarbeit mit guter Service-, Aufenthalts- und Erlebnisqualität im Dauerbetrieb zu verbinden.
Die Tagungsteilnehmer konnten sich von der Leistungsfähigkeit und Flexibilität des Zeitfenstersystems überzeugen. Michael Eissenhauer, Generaldirektor der SMB, konstatierte: "Obwohl nur maximal 1.200 Gäste gleichzeitig im Neuen Museum sein dürfen, hatten wir dort seit seiner Eröffnung bereits über 300.000 Besuche. Besonders stolz sind wir aber auch darauf, dass die durchschnittliche Verweildauer unserer Gäste im Neuen Museum bei mehr als 2,5 Stunden liegt. Dies zusammenzubringen ist eine logistische Meisterleistung. Sie ist nur möglich mit Hilfe eines neu eingeführten Ticketbuchungssystems, das den Besuchern eine Alternative zum Schlangestehen bietet, indem es durch Buchung von Zeitfenstern eine verlässliche Planung des Museumsbesuchs ermöglicht und zugleich zu einer besseren Auslastung der kostbaren Ressource Neues Museum über den gesamten Tag führt."
Verbindliche Zutrittszeiten für Museen wurden von den Tagungsteilnehmern als wegweisendes Serviceangebot bewertet. Die Warteschlange, in Marketing und Medien immer noch gern als Qualitätsindikator beschworen, scheint mehr und mehr ein Auslaufmodell zu sein.