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Neue Schriftenreihe des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin und des Böhlau-Verlags. Erster Band „Die Korrespondenz zwischen Hans Posse und Wilhelm von Bode von 1904 bis 1928“ erschienen

01.03.2012
Zentralarchiv

Die beiden bedeutenden Museumsdirektoren Wilhelm von Bode (1845-1929) in Berlin und Hans Posse (1879-1942) in Dresden führten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine immens gehaltvolle und freimütige (Amts-) Korrespondenz, in der sich die deutsche Kunst- und Geistesgeschichte des Kaiserreiches und der Weimarer Zeit spiegelt. Während sich darin das Bild des Berliner Museumsgenerals Bode um interessante Facetten erweitert, gewinnt die bislang lückenhafte Biographie und Charakteristik Hans Posses wesentliche Elemente hinzu.

So wird in der Korrespondenz zwischen Bode und seinem einstigen Schüler dessen spätere Entwicklung zu Hitlers Sonderbeauftragten für das geplante Führermuseum in Linz nachvollziehbar, nachdem Posses Lebenswerk, die Dresdener Sammlung der Moderne, in der Aktion "Entartete Kunst" vernichtet worden war.

Auch die Unterschiede zwischen Berlin und Dresden werden deutlich: Bodes System der bürgerlichen Mäzene und privaten Förderer der Museen, die in der Korrespondenz zahlreich aufscheinen, ließ sich - so sehr sich Posse auch darum bemühte - nicht ohne weiteres auf die Hofstadt Dresden übertragen.

Das Zentralarchiv, das "historische Gedächtnis" der Staatlichen Museen zu Berlin, eröffnet mit der vorliegenden Edition eine eigene Schriftenreihe zur Geschichte der Berliner Museen, um den hier entstandenen Forschungsergebnissen einen angemessenen Rahmen bieten zu können. Als erster Band ist Anfang 2012 die von Bernhard Maaz herausgegebene und kommentierte Edition des Schriftwechsels zwischen Hans Posse und Wilhelm von Bode erschienen, deren Briefe sich als bislang ungehobene Schätze in den jeweiligen Nachlässen im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin (Nachlass Bode) sowie im Forschungsarchiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Nachlass Hans Posse) befinden.

Kontakt
Dr. Petra Winter, Zentralarchiv - Staatliche Museen zu Berlin
p.winter@smb.spk-berlin.de