30.04.2020
Gipsformerei - Kunstmanufaktur seit 1819
Neue digitale Angebote aus den vielfältigen Sammlungsbeständen der Staatlichen Museen zu Berlin stehen ab sofort und in den kommenden Tagen online zur Verfügung: Vier Filme beleuchten das Leben und Wirken James Simons – des großen Mäzens, dem Berlin nicht nur die Nofretete zu verdanken hat. Ralph Gleis, Leiter der Alten Nationalgalerie, erinnert an Hugo von Tschudi, den ehemaligen Direktor der Nationalgalerie, der jetzt auch zum Romanhelden geworden ist. Im Podcast des Hamburger Bahnhofs spricht die Installationskünstlerin Nevin Aladağ über das Verhältnis von Kunst und Musik. Und die Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie stellt Vanessa Beecrofts legendäre Fotoserie aus der Neuen Nationalgalerie und weitere Highlights der Performance-Fotografie in einer interaktiven 360°-Führung vor.
Mit der im Juli 2019 eröffneten James-Simon-Galerie würdigen die Staatlichen Museen zu Berlin an zentraler Stelle der Museumsinsel Berlin den großen Mäzen und jüdischen Weltbürger James Simon (1851-1932). Neben seinem sozialen Engagement bedachte Simon die Berliner Museen mit unermesslichen Kunstschätzen, darunter die Büste der Nofretete.
Unterstützt durch die James-Simon-Stiftung beleuchten der Historiker Olaf Matthes und der Filmemacher Felix von Böhm in vier Filmen Simons Leben: Von der Kindheit in Hinterpommern über sein wohltätiges Wirken und der engen Verbundenheit zu Wilhelm von Bode, Generaldirektor der staatlichen Kunstsammlungen, bis zur Gründung der Deutschen Orient-Gesellschaft und der Bergung der Nofretete-Büste. Eingesprochen von Schauspielerin Katharina Thalbach, erwecken animierte Fotos und historisches Filmmaterial die Biographie Simons zum Leben.
Hugo von Tschudi (1851-1911) war nicht nur einer der herausragenden Direktoren der Nationalgalerie, sondern ist seit neuestem auch titelgebender Protagonist des im Rowohlt Verlag erschienenen Romans „Tschudi“ von Mariam Kühsel-Hussaini. Das Buch setzt im Dezember 1896 mit der ersten Ausstellung von Werken von Impressionisten in der Nationalgalerie ein.
Bereits kurz nach seiner Ernennung war Tschudi gemeinsam mit Max Liebermann nach Paris gereist, wo er einen spektakulären Ankauf für die Nationalgalerie tätigte: Édouard Manets „Im Wintergarten“. Zu einem Zeitpunkt, in der es selbst in Frankreich nur ein Werk Manets in einem Museum zu bestaunen gab, war dies ein kühner Akt, der fast zeitgleich in Paris und Berlin dem Impressionismus zu musealen Weihen verhalf.
Der Kunstvisionär Tschudi erwarb weitere Werke der damals noch fast gänzlich unbekannten Claude Monet, Edgar Degas und Paul Cezanne und räumte den neuen Erwerbungen im Mittelgeschoß der Nationalgalerie einen prominenten Platz ein – wo sie noch heute bewundert werden können. Ralph Gleis, Leiter der Alten Nationalgalerie, hat das Buch gelesen und berichtet im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin von den Sorgen und Nöten eines Museumsleiters, der es sich in der Umbruchzeit um die Jahrhundertwende zur Aufgabe gemacht hat, die zeitgenössische Kunst zu fördern.
Die durch Volkswagen, langjährigem Partner der Nationalgalerie, ermöglichte Initiative ART4ALL bietet an jedem ersten Donnerstag im Monat von 16 bis 20 Uhr kostenfreien Eintritt in den Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin sowie ein interdisziplinäres Programm aus Vorträgen, Performances und Artist Talks. Während der Schließung des Museums findet ART4ALL als Online Edition in Form von Podcasts statt.
Ab Donnerstag, den 7. Mai 2020, ist der nächste Teil der Reihe verfügbar: Darin spricht die türkische Künstlerin Nevin Aladağ über das Verhältnis von Kunst und Musik in ihren Videos und Skulpturen. Ausgangspunkt ist ihre Videoarbeit „Voice Over“ (2006), die demnächst in der Gruppenausstellung „Magical Soup. Medienkunst aus der Sammlung der Nationalgalerie, der Friedrich Christian Flick Collection und Leihgaben“ im Hamburger Bahnhof gezeigt wird.
ART4ALL Online Edition ist Anfang April mit einem Beitrag von Maler Walter Dahn gestartet und wird am Donnerstag, 4. Juni 2020, mit einem Gespräch mit Wolfgang Tilmans fortgesetzt.
Die Gruppenausstellung „Body Performance“ in der Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie vereint erstmals Fotosequenzen, deren Ursprung in Performances und im Tanz- und Bühnengeschehen liegt, ergänzt durch paraphrasierte Street Photography und konzeptionelle Bildserien. In den Arbeiten von Vanessa Beecroft, Jürgen Klauke, Robert Longo, Robert Mapplethorpe, Viviane Sassen, Cindy Sherman, Erwin Wurm u. a. steht stets der Mensch und sein Körper im Mittelpunkt; der Fotograf oder die Fotografin hat die jeweilige Aktion dokumentiert oder interpretiert, häufig auch initiiert.
In der rund 45-minütigen interaktiven 360°-Führung führt Kurator Matthias Harder in englischer Sprache durch die Sonderausstellung. Per Trackpad, Maus oder Touchscreen kann der Film individuell gesteuert werden. Die sechs Ausstellungssäle lassen sich so in der Rundumsicht erkunden.
Einen Überblick über das gesamte Online-Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin mit Links zu 360°-Touren, Datenbanken, Social-Media-Kanälen und zur Kooperation mit Google Arts & Culture finden Sie unter www.smb.museum/online-angebote.
Die Staatlichen Museen zu Berlin kommunizieren aktuell in den Sozialen Medien mit den Hashtags #SMBforHome und #ClosedButOpen.
#SMBforHome: Online-Angebote der Staatlichen Museen zu Berlin
Museum and the City, Blog der Staatlichen Museen zu Berlin
YouTube-Kanal der Staatlichen Museen zu Berlin
Ausstellungen
Magical Soup
06.09.2020 bis 18.04.2021
Body Performance
30.11.2019 bis 20.09.2020
Online-Angebote
James Simon. Die Liebe zu den alten Kulturen des Orient und des Alten Ägyptens
James Simon. Erste Schenkung an das Kaiser Friedrich Museum
James Simon. Menschenfreund und Förderer der Gesellschaft
James Simon. Leben und Wirken des größten Mäzens der Berliner Museen