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Neue Online-Angebote: Post-Pandemie-Design, Fayence und Fragmente

23.04.2020
Gipsformerei - Kunstmanufaktur seit 1819

Zum Wochenende bieten die Staatlichen Museen zu Berlin weitere digitale Inhalte mit spannende Geschichten aus ihren vielfältigen Sammlungsbeständen: Der Hamburger Bahnhof nimmt sich mit Werken von Andy Warhol, Joseph Beuys oder Anish Kapoor der Kunst des Fragmentarischen an, das Kunstgewerbemuseum erforscht die Kulturgeschichte des „weißen Goldes“ und diskutiert mit Hermann August Weizenegger über die Designwelt in der Post-Corona-Zeit. Und die You-Tube-Reihe „Allein im Museum“ stellt persönliche Highlights aus dem Museum für Vor- und Frühgeschichte und Pergamonmuseum. Das Panorama vor.

Post-Pandemie-Design im Kunstgewerbemuseum

Der 1963 im Kempten geborene Hermann August Weizenegger – kurz HAW – ist ein renommierter Industriedesigner und Professor für Industrial Design an der Fachhochschule in Potsdam. Da seine ursprünglich Mitte Juni startende Einzelausstellung „ATMOISM. Gestaltete Atmosphären“ im Kunstgewerbemuseum auf den Herbst diesen Jahres verschoben werden musste, hat die Kuratorin Claudia Banz gemeinsam mit Kaja Ninnis dem Designer einen virtuellen Besuch in seinem Berliner Atelier abgestattet. Im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin sprechen sie mit HAW über traditionelles Handwerk, regionale Produktion und die Ressource ‘soziales Umfeld‘, und erörtern die Frage, wie COVID-19 die Designwelt in der Post-Pandemie-Zeit verändern wird und was dies mit der Renaissance der Nähmaschine zu tun hat.

Zeit für Fragmente im Hamburger Bahnhof

Es sei gerade „eine Zeit für Fragmente“, bemerkte der Künstler Marcel Duchamp gegenüber Schriftstellerin Anaïs Nin, als diese ihn im Jahr 1934 in seinem Pariser Atelier besuchte. Konkret meinte er die Dokumentation seines Werks „Großes Glas“, für die er Schriftstücke und Grafiken lose in einer grünen Schachtel sammelte. In einer Welt, deren Einheit von der Physik ebenso in Zweifel gezogen wurde wie durch das Auseinanderfallen der Gesellschaft, erschien Duchamp das Fragment als einzig mögliche Form des künstlerischen Handelns.

Nina Schallenberg, Kuratorin der derzeit geschlossenen Sonderausstellung „Zeit für Fragmente. Werke aus der Sammlung Marx“ im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin führt ab sofort in YouTube-Clips zu den Highlights der Ausstellung, darunter Arbeiten von Joseph Beuys, Marianna Castillo Deball, Anish Kapoor, William Kentridge, Cy Twombly oder Andy Warhol, die allesamt um das Thema des Fragmentarischen kreisen.

Tee, Kaffee oder Schokolade im Kunstgewerbemuseum

Eine Dame im morgendlichen Negligé sitzt in kapriziös-verdrehter Haltung an einem Beistelltisch mit Delphinfuß und schenkt sich ein Tässchen Kaffee ein. Das alles ist im Miniaturformat in Porzellan modelliert und mit feinster Bemalung staffiert – ein Meisterwerk der Porzellanplastik des Rokoko, entstanden um 1765 in der württembergischen Porzellanmanufaktur Ludwigsburg. Dieses Kleinod ist Teil der seit März 2019 neu eingerichteten Porzellan- und Fayenceabteilung des Kunstgewerbemuseums.

Die Sammlungspräsentation erzählt viele Geschichten:

  • Wie das Porzellan seinen Weg von China nach Europa fand,
  • wie opulent die frühen Meißener Porzellane daherkommen und auch,
  • für welche Lebenswelten und Kunden das Porzellan damals bestimmt war.

Nicht umsonst galt es als das „weiße Gold“, war es damals doch so exklusiv, dass nur Fürsten und die Hocharistokratie es sich leisten konnten. Anhand ausgewählter Objekte erläutert Kuratorin Claudia Kanowski im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin die Kulturgeschichte des Porzellans und wie diese von der Einführung von Tee, Kaffee und Kakao nach Europa geprägt ist.

Allein im Museum mit Martin Maischberger und Matthias Wemhoff

In der YouTube-Reihe „Allein im Museum“ stellen Direktor*innen in exklusiven, jeweils rund halbstündigen Führungen Highlights und persönliche Lieblingsobjekte ihrer Sammlungen vor. Die Reihe wird nun mit zwei neuen Führungen fortgesetzt:

  • Martin Maischberger, stellvertretender Direktor der Antikensammlung, führt im temporären Ausstellungsgebäude Pergamonmuseum. Das Panorama zu bedeutenden Werken des antiken Pergamon, darunter der Telephosfries, Athena mit der Kreuzbandägis, die Herakles-Prometheusgruppe und das sogenannte Papageienmosaik.
  • Matthias Wemhoff, Direktor des Museum für Vor- und Frühgeschichte, nimmt im Neuen Museum die Zuschauer*innen mit auf einen Ritt durch die Urgeschichte der Region Berlin-Brandenburg – angefangen beim Höhlenlöwen aus der Altsteinzeit vom Alexanderplatz über den Linumer Einbaum aus der Jungsteinzeit hin zu einem bronzezeitlichen Opferbrunnen aus Berlin-Lichterfelde.

Bereits im YouTube-Kanal der Staatlichen Museen zu Berlin verfügbar sind Führungen mit:

Die Reihe wird mit weiteren Beiträgen aus den Sammlungen fortgesetzt.

Online-Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin

Einen Überblick über das gesamte Online-Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin mit Links zu Datenbanken, Blog, Social-Media-Kanälen und zur Kooperation mit Google Arts & Culture finden Sie unter: www.smb.museum/online-angebote.

Die Staatlichen Museen zu Berlin kommunizieren aktuell in den Sozialen Medien mit den Hashtags #SMBforHome und #ClosedButOpen.