27.03.2025
Neue Nationalgalerie
Am 30. März 2025 eröffnet im Kimbell Art Museum, Fort Worth, Texas, die erste Station der Sammlungstournee „Modern Art and Politics in Germany 1910-1945. Masterworks from the Neue Nationalgalerie, Berlin“. Viele der mehr als 70 Arbeiten aus der Sammlung der Neuen Nationalgalerie reisen zum ersten Mal in die USA. Im Anschluss wird die Ausstellung im Albuquerque Museum, New Mexico, und im Minneapolis Museum of Art, Minnesota, gezeigt. Weitere Stationen werden noch bekanntgegeben.
Die Ausstellung, die spezifisch für das US-amerikanische Publikum entwickelt wurde, zeichnet die Entwicklung der Kunst der Moderne in Deutschland nach. Im Zentrum steht die politische Rolle der Kunst und des Museums. Denn die Sammlung der Neuen Nationalgalerie ist wie kaum eine andere tief geprägt von den sozialen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen der Zeit, gerade auch durch ihren Standort in Berlin. Weit über eine reine Ästhetikgeschichte hinaus verdeutlichen die Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf eindrückliche Weise die großen Stationen der Geschichte: Deutsches Kaiserreich, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik sowie Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg spiegeln sich in den Gemälden und Skulpturen der Sammlung wider.
„Modern Art and Politics in Germany 1910-1945“ steht in der Tradition vergangener Sammlungspräsentationen der Neuen Nationalgalerie. Ausstellungen wie Moderne Zeiten (2010/11), Die schwarzen Jahre (2015/16) und Die Kunst der Gesellschaft (2021-23) kontextualisierten bereits die Kunst in ihrer Verbindung zu Politik und Gesellschaft und legten einen Fokus auf die Zeit des Nationalsozialismus.
Die Ausstellung nimmt insbesondere die Kunstproduktion während der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945 in den Blick. Viele Vertreter*innen der Moderne arbeiteten trotz politischer Repressionen unter erschwerten Bedingungen weiter, sei es im Verborgenen oder im Exil. Die Ausstellung erzählt diese Geschichte anhand ausgewählter herausragender Kunstwerke, von denen viele 1937 in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt wurden, in der die Nationalsozialisten die moderne Kunst diffamierten, oder die unmittelbar als Antwort auf diese Ausstellung entstanden waren.
Mehr als 70 Gemälde und Skulpturen aus der Sammlung der Neuen Nationalgalerie gehen auf Reisen, darunter so bekannte Hauptwerke wie „Stützen der Gesellschaft“ (1926) von George Grosz, Christians Schads „Sonja“ (1928) oder Horst Strempels „Nacht über Deutschland“ (1945/46). Die Kunst aus Deutschland, etwa von Künstler*innen wie Max Beckmann, Otto Dix, Hannah Höch, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee oder Käthe Kollwitz tritt dabei in Dialog mit Werken anderer europäischer Künstler*innen dieser Zeit wie Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Giorgio de Chirico und Salvador Dalí. Thematisch stellt die Schau mit Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Abstraktion zentrale Avantgardeströmungen vor, die die Kunst in Deutschland und Europa bis 1933 prägten. Daran anschließend verdeutlichen weitere Themenräume die künstlerische Auseinandersetzung mit Politik und Zeitgeschehen, insbesondere im Nationalsozialismus.
Die Ausstellungstournee wird von der Neuen Nationalgalerie, Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Kimbell Art Museum organisiert und von einem Katalog begleitet. Kuratiert von Irina Hiebert Grun (Kuratorin, Neue Nationalgalerie), George T. M. Shackelford, (stellvertretender Direktor Kimbell Art Museum) und Dieter Scholz (Kurator, Alte Nationalgalerie), in Zusammenarbeit mit Joachim Jäger (stellv. Direktor und Sammlungsleiter Neue Nationalgalerie) und Lisa Botti (Kuratorin, Neue Nationalgalerie), mit Unterstützung der FREUNDE der Nationalgalerie.
Im Anschluss an das Kimbell Art Museum, Texas, wandert die Ausstellung ins Albuquerque Museum, New Mexico, und ins Minneapolis Museum of Art, Minnesota. Die Termine der weiteren Stationen werden zeitnah veröffentlicht.