Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

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Neue Ausstellungsreihe junger Kunst: „Rundgang 50Hertz“ ab 19. Juli 2017

10.07.2017
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Mit dem Rundgang 50Hertz widmet sich die Nationalgalerie Künstlerinnen und Künstlern, die kürzlich ihr Studium absolviert haben und erste Schritte in den Kunstbetrieb unternehmen. Bis 2019 präsentiert eine jährliche Sommerausstellung Abschlussarbeiten, die an den Kunsthochschulen in Berlin, Hamburg und Leipzig entstanden sind.

Der Ausstellungsort ist ein Pavillon, entworfen von Florian Stirnemann (raumlaborberlin), der temporär im Unternehmenssitz des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, in direkter Nachbarschaft zum Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, aufgebaut wird. In der diesjährigen Auftaktausstellung sind Werke von Emma Adler (Absolventin der Kunsthochschule Berlin Weißensee), Asana Fujikawa (Absolventin der Hochschule für bildende Künste in Hamburg), Susanne Keichel und Cosima zu Knyphausen (Absolventinnen der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig) zu sehen.

Emma Adler (*1980 in Besch) kreiert Rauminstallationen, in denen sich reale, virtuelle und medial vermittelte Räume verschränken. In ihrer Abschlussarbeit EEEEF#GE (2015) führt Emma Adler vor, dass der erste Eindruck, der äußere Schein nicht immer belastbar ist. Sie berührt damit ein altes Thema der Kunstgeschichte, die Sehnsucht nach der Vera Ikon, nach einem unmittelbaren Zusammenhang zwischen wirklichem Ereignis und bildlicher Darstellung, und erweitert dieses Motiv in die gegenwärtige Gemengelage aus Verschwörungstheorien und Fake News. Aus einer anderen Perspektive beschäftigt sich auch Susanne Keichel (*1981 in Dresden) mit medial zirkulierenden Bildern. Fremdenfeindlichkeit und Migrationsbewegungen stehen im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis. Die in Dresden lebende Künstlerin suchte das Gespräch mit Geflüchteten, ging zu Sammelunterkünften, Ämtern, Gerichtsgebäuden, auf Pegida-Demonstrationen und hielt ihre Eindrücke fotografisch fest. Unter dem Titel Fluchtlinien (seit 2015) ist ein offenes Archiv entstanden, an dem sie kontinuierlich weiterarbeitet. Ausgangspunkt von Cosima zu Knyphausens (*1988 in Houston, Texas) Abschlussarbeit El Gran Cuadro (seit 2016) war ein Genrebild, das der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas 1835 in Chile geschaffen hatte und das zur Nationalikone des Landes avancierte. In zahlreichen Variationen malte sie dieses Bild immer wieder nach, konzentrierte sich auf Ausschnitte oder einzelne Farben und kreiste um die Frage, wie Bilder Prozesse der nationalen Identitätsstiftung auslösen und tradieren können. Asana Fujikawa (*1981 in Tokio) behandelt in ihren Werken Transformationsprozesse, die einerseits an die Mutationen von Superhelden erinnern, andererseits Resultate von Scham und Schuld sind. In ihrer Masterarbeit Waldmenschen (2016) nutzt sie das mythologisch verdichtete Motiv der Metamorphose, um sich der ganz grundlegenden Frage zu widmen, wie Menschen mit Veränderungen umgehen.

„Rundgang 50Hertz“ ist eine Ausstellungsreihe junger Kunst der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit 50Hertz.

Zu sehen ist der „Rundgang 50Hertz“ ab dem 19. Juli bis zum 13. August 2017 im 50Hertz Netzquartier, Heidestraße 2, 10557 Berlin.
Di-So 11-18 Uhr.
Freier Eintritt