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Neue App, umfangreiches Vermittlungsprogramm und über 60.000 Besucher in „Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum“

09.02.2018
Bode-Museum

Bereits über 60.000 Besucherinnen und Besucher haben sich die Sonderausstellung „Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum“ im Bode-Museum angesehen. Ab sofort bieten die Staatlichen Museen zu Berlin ergänzend zum umfangreichen Bildungs- und Vermittlungsangebot erstmals eine kostenfreie Smartphone-App an, die es ermöglicht, die Ausstellungsinhalte auch digital abzurufen und zu vertiefen. Die App kann über den Google Play Store und dem Apple App Store auf dem eigenen Gerät installiert oder vor Ort ab Mitte Februar auf einem Leihgerät genutzt werden.

App zur Ausstellung

Mit der App können Besucherinnen und Besucher zeit- oder interessenbasierte Touren durch das Haus wählen oder die Ausstellung individuell entdecken und sich Inhalte auf Wunsch vor den Objekten anzeigen lassen. Die App bietet zu jeder Gegenüberstellung kurze Einführungen zu den Ausstellungsthemen und ausführlichere Vertiefungen mit multimedialen Hintergrundinformationen. Sukzessive sollen weitere Informationen und Kommentare aus verschiedenen Perspektiven ergänzt werden.

Eine weitere Funktion der App ist die Ortung des Benutzers im Museumsgebäude mit Hilfe sogenannter Beacons. Um die Nutzer zu den im gesamten Haus verteilten Exponaten zu leiten, testen die Staatlichen Museen zu Berlin und die App-Entwickler der Firma D-LABS in Zusammenarbeit mit der SAP SE eine neue Technologie. Neben den herkömmlichen Bluetooth-Funkbaken wird dabei erstmalig eine von der Firma SonoBeacon GmbH neu entwickelte Schall-Technologie zur Ortung eingesetzt. Während die weit verbreitete Bluetooth-Technologie eine große Reichweite hat und deswegen gut in großen Sälen eingesetzt werden kann, durchdringt ihr Funksignal nahezu ungehindert die steinernen Wände des Bode-Museums. Die Schallübertragung der neuen Technologie wiederum erfasst bei geringerer Reichweite einen Nutzer sehr präzise. Die Kombination beider Technologien soll eine raumgenaue Ortung ermöglichen. Derzeit ist die Ortungsfunktion nur für Android-Geräte verfügbar.

Download der App: iOS oder Android

„Die Staatlichen Museen zu Berlin erproben derzeit in vielen Projekten neue Wege, Sammlungsinhalte zu vermitteln, um unseren Besucherinnen und Besuchern verschiedene Zugänge anbieten zu können“, so Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin. „Dank der Unterstützung des Kuratoriums Preußischer Kulturbesitz können wir neben einem umfangreichen Bildungs- und Vermittlungsprogramm nun auch eine App anbieten. Damit besteht die Möglichkeit, die Ausstellungsinhalte zusätzlich auch digital zu erschließen.“

Thorsten Strauß, Vorsitzender des Kuratoriums Preußischer Kulturbesitz: „Wir freuen uns, dass das Kuratorium die SPK und ihre Einrichtungen bei der digitalen Transformation unterstützen kann. Wir sind sehr gespannt, wie die App bei den Nutzern ankommt. Durch die lange Laufzeit der Ausstellung lassen sich die Erfahrungen damit gut evaluieren und nachnutzen – was auch für das Kuratorium ein wichtiger Aspekt ist.“

Herausforderung WLAN

Parallel arbeiten die Staatlichen Museen zu Berlin an der Ausstattung ausgewählter Häuser mit WLAN, was insbesondere in den denkmalgeschützten Gebäuden auf der Museumsinsel mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist. Wie bereits im Kolonnadenhof wurde in Kooperation mit Freifunk Berlin nun auch in zentralen Bereichen des Bode-Museums ein Public WiFi eingerichtet, das weiter ausgebaut werden soll.

Programm zur Bildung und Vermittlung

Das gesamte Bildungs- und Vermittlungsprogramm zur Ausstellung stößt bei den Besucherinnen und Besuchern weiterhin auf großes Interesse: Die nächsten Tandemführungen mit zwei Experten unterschiedlicher Disziplinen finden am 10. und 17. Februar und danach jeweils am 1., 3. und 5. Samstag des Monats um 15 Uhr statt. Ein weiteres Highlight sind die Kuratorenführungen, in denen jeweils zwei Kuratoren der Fachbereiche „Afrikanische und europäische Skulptur“ die Besuchergruppen durch die Ausstellung führen. Der nächste Termin findet am Donnerstag, dem 15. Februar 2018, um 18 Uhr statt. Ein besonderes Angebot richtet sich an gehörlose und hörende Erwachsene – diese können gemeinsam mit einem Gebärdendolmetscher und einem Kunstvermittler am Samstag, den 10. Februar 2018, um 15 Uhr die Ausstellung erkunden.

Kinder von 6 bis 12 Jahren sind an jedem 2. und 4. Samstag im Monat eingeladen, am Workshop „Erzähl mal!“ teilzunehmen und eigene Ideen und Geschichten in Form von alternativen Objektbeschriftungen festzuhalten. Die nächsten Termine sind am 10. und 24. Februar 2018. Um Anmeldung wird gebeten: service[at]smb.museum.

An Schulklassen aller Altersstufen richten sich dialogische Ausstellungsgespräche und handlungsorientierte Workshops. In diesen diskutieren die Schülerinnen und Schüler über Schönheitsideale oder Gerechtigkeit, vergleichen die Formensprache beider Kontinente und erkennen Übereinstimmungen und Kontraste in der Funktion und Darstellung der Kunstwerke.

Für 2018 sind zudem drei begleitende Podiumsdiskussionen geplant, die sich mit der Geschichte und Gegenwart der Berliner Sammlungen und insbesondere der ethnologischen Bestände auseinandersetzen. Die erste Veranstaltung der Reihe findet am 5. April 2018 unter dem Titel „Global Collections/Nineteenth-Century Museums: Rethinking Berlin’s Museum Landscape” im Bode-Museum statt.

Alle Angebote werden fortgeführt und können aktuell online auf der Website www.afrikaimbodemuseum.de eingesehen werden.

„Unvergleichlich: Kunst aus Afrika im Bode-Museum“

Die Sonderausstellung des Ethnologischen Museums und der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin wird bis 2019 zur Einrichtung des Humboldt Forums im Bode-Museum zu sehen sein. Erstmals treten die skulpturalen Traditionen Afrikas und Europas in einen direkten Dialog: Über 70 Hauptwerke afrikanischer Skulptur aus dem Ethnologischen Museum sind zu Gast im Bode-Museum. Kunst aus West-und Zentralafrika trifft auf Meisterwerke aus Byzanz, Italien und Mitteleuropa – noch nie wurden die Skulpturentraditionen der beiden Kontinente so umfangreich miteinander verglichen.

Die Ausstellung, ihr Vermittlungsprogramm sowie die App werden großzügig gefördert durch das Kuratorium Preußischer Kulturbesitz.

Auf dem Weg zum Humboldt Forum

Die Sammlungen des Museums für Asiatische Kunst und des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin werden auch während des Umzugs ins Humboldt Forum für Besucherinnen und Besucher sichtbar bleiben. Unter dem Motto „Auf dem Weg zum Humboldt Forum“ finden bis 2019 zahlreiche dialogische Sonderausstellungen und Präsentationen sowie Veranstaltungen der außereuropäischen Sammlungen am Kulturforum und auf der Museumsinsel Berlin statt.