22.12.2016
Museum für Fotografie
Das Museum für Fotografie und C/O Berlin präsentieren ab Februar 2017 erstmals drei inhaltlich aufeinander abgestimmte Ausstellungen mit aktuellen und historischen künstlerischen Positionen zum Thema Überwachung und Fotografie.
Watched! Surveillance Art & Photography, 18. Februar – 23. April 2017
C/O Berlin präsentiert die Ausstellung „Watched! Surveillance Art & Photography“ als Teil eines von der Hasselblad Foundation initiierten Projekts zum Thema Überwachung, Kunst und Fotografie in Europa nach der Jahrhundertwende. Überwachung beschränkt sich heute nicht auf visuelle Kontrolle, dennoch muss das fotografische Moment thematisiert werden, um zu verstehen, wie Überwachung funktioniert. Unsere gesamte Existenz wird aktuell in nie dagewesenem Maße fotografiert und visualisiert. Das wirft neue Fragen nach freiwilliger und unfreiwilliger Sichtbarkeit auf, aber auch fotohistorische Fragen nach dem Beobachten und beobachtet werden. In der Ausstellung werden die komplexen Zusammenhänge moderner Überwachung mit einem besonderen Augenmerk auf die Fotografie und visuelle Medien beleuchtet. Von staatlich und behördlich genutzten Technologien bis hin zu alltäglichen Überwachungspraktiken, die vor allem in den sozialen Medien zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden sind. Die Frage ist: Wie können zeitgenössische Kunst und Medientheorie zu einem besseren Verständnis unserer modernen Überwachungsgesellschaft beitragen?
Die Arbeiten von rund 20 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Hito Steyerl, Julian Röder, Adam Broomberg & Oliver Chanarin, James Bridle, Paolo Cirio, Hasan Elahi, Jill Magid, Trevor Paglen und Ai Wei Wei, zeigen unterschiedliche Kommentare und Reaktionen auf eben diese Frage.
C/O Berlin
Amerika Haus, Hardenbergstraße 22–24, 10623 Berlin
Mo – So 11 – 20 Uhr
Watching You, Watching Me. A Photographic Response to Surveillance, 17. Februar – 2. Juli 2017
Eine Sonderausstellung der Open Society Foundations – New York in Kooperation mit der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
Welches Recht haben Regierungen und Unternehmen, Informationen über unsere tägliche Kommunikation zu sammeln und weiter zu bearbeiten? Welche Werkzeuge wurden und werden benutzt, um unsere Aktivitäten zu überwachen? Was sind die unmittelbaren und weitreichenderen Folgen? Die von den Open Society Foundations konzipierte und von Stuart Alexander, Susan Meiselas und Yukiko Yamagata kuratierte Ausstellung untersucht anhand von zehn künstlerischen Positionen, in wie weit die Kultur der Überwachung die Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit verwischt. Die Künstlerinnen und Künstler setzen sich in unterschiedlichen Ansätzen mit der Schwierigkeit auseinander, etwas zu visualisieren, das sowohl allgegenwärtig als auch verborgen ist. Damit stellen sie wichtige und provozierende Fragen zur Rolle der Privatheit bei der Bewahrung grundlegender Rechte und Freiheiten. Die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung: Mari Bastashevski & Privacy International, Edu Bayer, Josh Begley, Paolo Cirio, Hasan Elahi, Andrew Hammerand, Mishka Henner, Simon Menner, Julian Röder und Tomas van Houtryve.
Das Feld hat Augen. Bilder des überwachenden Blicks, 17. Februar – 2. Juli 2017
Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
Überwachung ist nicht nur ein aktuelles Thema, sondern auch ein historisches Phänomen. Von dieser Prämisse ausgehend, wendet sich die Ausstellung der Geschichte des überwachenden Blicks zu und fragt nach dem besonderen Unbehagen, das religiös wie politisch motivierte Überwachung in den letzten Jahrhunderten auslöste. Ihr Titel geht auf einen anonymen Holzschnitt aus dem Jahr 1546 zurück – ein Bild, das aus entfernter Vergangenheit eine warnende Botschaft sendet: „Vorsicht, Ihr werdet gesehen, gehört!“
Anhand von 75 Druckgrafiken, Buchobjekten, Medaillen, Fotografien und optischen Apparaten aus den reichen Beständen der Kunstbibliothek und anderen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie aus zahlreichen Bibliotheken, Archiven und Privatsammlungen wird die Bild- und Kulturgeschichte des überwachenden Blicks vom 16. bis zum 20. Jahrhundert aufgefächert.
Museum für Fotografie
Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Di, Mi, Fr 11 – 19 Uhr, Do 11 – 20 Uhr, Sa + So 11 –19 Uhr
Fotografie verbindet: Drei Institutionen, zwei Häuser, eine Kooperation
Mit dem Umzug von C/O Berlin nach Charlottenburg sind seit Herbst 2014 drei international renommierte Institutionen für Fotografie am Bahnhof Zoo ansässig: C/O Berlin an der Hardenbergstraße sowie die Helmut Newton Stiftung und die Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek im Museum für Fotografie in der Jebensstraße. Diese räumliche Nähe ist weltweit eine Besonderheit. Neben dieser ersten inhaltlichen Ausstellungskooperation wird der Austausch der Häuser bereits seit Juni 2016 in unterschiedlichen Angeboten für die Besucherinnen und Besucher sichtbar.
Gemeinsame Kuratorenführungen
Jeweils eine Kuratorin oder ein Kurator von C/O Berlin, der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek und der Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie laden am ersten Donnerstag jeden Monats um 18 Uhr zu Führungen durch die beiden Häuser ein. Sie zeigen Neues und Verbindendes an ausgewählten Fotografien in den verschiedenen Ausstellungen und führen einen häuserübergreifenden Dialog der Bilder.
Rabattierung beim Eintritt
Besucher, die sich an einem Tag die Ausstellungen bei C/O Berlin und im Museum für Fotografie ansehen möchten, erhalten bei der jeweilig anderen Institution eine Ermäßigung von 2 Euro auf den Normalpreis beziehungsweise 1 Euro auf den ermäßigten Eintritt.
Angeglichene Öffnungszeiten beim Museum für Fotografie
Das Museum für Fotografie verlängert seine Öffnungszeiten und ist Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 19 Uhr sowie am Donnerstag von 11 bis 20 Uhr geöffnet. C/O Berlin hat täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet.