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Monumentale Gipsmodelle der Quadriga vom Brandenburger Tor im Deutschen Bundestag ausgestellt

11.10.2023
Gipsformerei - Kunstmanufaktur seit 1819

Vom 12. Oktober 2023 bis 31. März 2024 ist im Deutschen Bundestag die Ausstellung „Geheimnisse der Quadriga. Entstehung. Zerstörung. Wiedergeburt“ zu sehen. Im Mittelpunkt der Sonderausstellung stehen zwei monumentale Gipsmodelle der Quadriga vom Brandenburger Tor aus den Jahren 1957/58. Die von der Gipsformerei funktional instandgesetzte Viktoria und ein Pferd werden als einzigartige Wissensspeicher über die 1945/50 zerstörte originale Quadriga von Johann Gottfried Schadow vorgestellt.

An den Gipsmodellen lassen sich Spuren erkennen, die an der heutigen Nachbildung der Quadriga nicht mehr vorhanden sind, die aber die wechselvolle Geschichte des Originals von 1793 dokumentieren. Anhand weiterer herausragender Exponate, wie Reste der 1942 angefertigten Schutzabformung und zahlreicher Bilder, Fotografien und Filmaufnahmen werden die Gipsmodelle eingebettet in eine reich bebilderte Zeitreise durch die letzten 235 Jahre. Die Ausstellung schlägt einen großen Bogen von der Entstehung der Quadriga über ihre Zerstörung und Nachbildung bis in die Gegenwart.

Von 2020 bis 2022 waren die Gipsmodelle der Quadriga vom Brandenburger Tor aus den Jahren 1957/58 in einer Schau-Werkstatt im Mauer-Mahnmal des Bundestages zusammengeführt, dokumentiert und restauriert worden. Das gemeinsame Projekt des Kunstbeirats des Deutschen Bundestages, der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin und des Landesdenkmalamtes Berlin präsentiert mit der Sonderausstellung seine Ergebnisse.

Die Ausstellung „Geheimnisse der Quadriga. Entstehung. Zerstörung. Wiedergeburt“

Acht reich bebilderte Tafeln bieten historische Hintergrundinformationen und zeigen die Quadriga in den Epochen Preußen, Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Regime, deutsche Teilung, Wiedervereinigung bis in die Gegenwart der Schau-Werkstatt. Neben den Gipsplastiken ist ebenfalls in Originalgröße zu sehen das Attika-Relief am Brandenburger Tor „Zug des Friedens“ als historisches, über sieben Meter langes Foto aus dem Jahr 1926. Die ursprüngliche symbolische Bedeutung des Brandenburger Tores, das von Carl Gotthard Langhans entworfen und von Friedrich Wilhelm II. 1788 in Auftrag gegeben worden war, wird anhand der von Schadows Werkstatt ausgearbeiteten Relieffiguren und ihrer Gegenstände anschaulich verdeutlicht.

Eröffnung: Mittwoch, 11. Oktober 2023, 16 Uhr
Laufzeit: 12. Oktober 2023 bis 31. März 2024
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
Ort: Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Schiffbauerdamm (Eingang an der Spree), 10117 Berlin

Publikation zur Ausstellung

Der parallel erschienene umfangreiche Dokumentationsband „Die Quadriga vom Brandenburger Tor. Auf der Suche nach dem Original“ fasst die Beiträge der restauratorischen, denkmalpflegerischen und historischen Forschung zusammen.

Prominente Nachbildung: Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor ist das berühmteste Wahrzeichen Berlins und weltweit bekannt als Symbol sowohl der Teilung Deutschlands als auch der Wiedervereinigung. Die Quadriga ist jedoch nicht das Original aus dem Jahr 1793 von Johann Gottfried Schadow, dem Begründer der Berliner Bildhauerschule. Das Original war 1945 durch den Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1950 zerstört worden. Auf dem Brandenburger Tor steht seit 1958 eine Nachbildung der Quadriga. Ihre „Wiedergeburt“ gelang mittels Schutzabformungen aus dem Jahr 1942, die bis auf das Gesicht der Viktoria zerstört sind. Die Ausstellung ermöglicht es erstmals, diese wertvolle Form aus nächster Nähe zu betrachten.