05.12.2024
Ethnologisches Museum
Menschliche Überreste, die sich in den Sammlungen des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin befanden, wurden am heutigen 5. Dezember 2024 nach Australien zurückgegeben.
Das Ethnologische Museum richtete gemeinsam mit der Australischen Botschaft eine Gedenkfeier für die Ahnen aus, die nun ihre Heimreise antreten. In den Sammlungsunterlagen des Berliner Museums waren sie als menschliche Überreste verzeichnet. Die drei Ahnen wurden 1880 in die Sammlung des Museums aufgenommen. Ebenfalls zurückgegeben wurden im Rahmen der Feier zwei Ahnen, die bislang im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg verwahrt wurden.
Vier Vertreter der Ugaram Le von den Torres Strait-Inseln, Queensland, Tomson Stephen, Father Daniel Stephen, Rocky Stephen und Yessie Mosby kamen nach Berlin, um die Ugaram Le Omasker-Ahnen nach Hause zu begleiten. Anwesend war auch die Australische Botschafterin in Berlin, I.E. Natasha Smith. Die australische Regierung stand bereits seit einigen Jahren mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) im Austausch hinsichtlich menschlicher Überreste aus den Sammlungen des Ethnologischen Museums.
Mit der Rückgabe dieser menschlichen Überreste wollen wir unserer Verantwortung nachkommen. Wir bedauern das begangene historische Unrecht und sehen es als unsere Pflicht, mit diesem ersten Schritt zur Wiedergutmachung beizutragen.
Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin
Seit 2011 existiert in Australien eine Repatriation Policy, die die indigenen Australier und Australierinnen bei Rückforderungen und Überführungen von menschlichen Überresten aus dem Ausland unterstützt. Zuständig ist das Department of Infrastructure, Transport, Regional Development and Communications. Mit diesem wurden die Vereinbarungen über die Repatriierung abgeschlossen. Wenn die „Traditional Custodians“ bekannt sind, informiert das Department of Infrastructure, Transport, Regional Development and Communications sie über die Rückführung ihrer Vorfahren. Sind die „Traditional Custodians“ nicht bekannt, werden die Ahnen unter die Obhut der australischen Regierung gestellt, damit sie näher an ihrer Heimat betreut werden können.