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Kultur als Integrationsmotor: Multaka-Projekt ausgezeichnet

23.05.2016
Pergamonmuseum

Das Projekt „Multaka – Treffpunkt Museum“ wurde am 21. Mai 2016 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem neuen „Sonderpreis für Projekte zur kulturellen Teilhabe geflüchteter Menschen“ ausgezeichnet.

Damit gehört das von den Staatlichen Museen zu Berlin und dem Deutschen Historischen Museum initiierte Projekt zu den drei Gewinnern, die eine Jury aus 150 Bewerbungen und zehn nominierten Projekten ausgewählt hat. Die Auszeichnungen sind mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert. Die Vergabe des Sonderpreises im Deutschen Historischen Museum war der Auftakt der Aktionswoche "Kultur öffnet Welten". Bei dieser gemeinsamen Initiative von Bund, Ländern und Kommunen geht es darum, über Kultur Menschen aus allen Nationen und Altersgruppen zusammenzubringen.

Multaka-Guide Sandy Albahri bedankte sich im Namen aller Guides und aller Projektbeteiligten für die Auszeichnung. Es mache sehr viel Spaß über die deutsche, aber auch die eigene Kultur und Geschichte zu lernen. Für die Unterstützung des Multaka-Projekts durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, die Schering-Stiftung, das Deutsche Historische Museum sowie bei den zahlreichen privaten Spendern bedankte sich Bashar Almahfoud. Der Multaka-Guide hob die Relevanz des Projekts hervor: "Multaka öffnet Welten, weil Multaka den neu ankommenden Leuten hilft, die kulturelle Vielfalt direkt zu erleben und sie sich so besser in diese neue Gesellschaft zu integrieren."

Einer der Projektinitiatoren, Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, betonte in seinen Dankesworten die gesellschaftliche Rolle von Museen: "Anhand von Objekten unserer Vergangenheit werden Fragen unserer Gegenwart diskutiert. Museen werden zu Reflektionsräumen kollektiver Identitäten. Mehrere Tausend geflüchtete Menschen haben so die Museen besucht und zwar – und das ist wichtig – um aktiv über ihre und deutsche Geschichte zu diskutieren." Integration und Teilhabe geschehe aktiv, wenn man sich geachtet fühlt, so Weber weiter. Durch Würdigungen der Kulturen des Nahen Ostens und der deutschen Geschichte in den am Projekt beteiligten Museen werde Achtung zu einem reziproken Prozess.

Seit Oktober 2015 bildet das Projekt "Multaka" Geflüchtete zu Guides in Berliner Museen aus. In Rundgängen durch das Museum für Islamische Kunst, das Vorderasiatischen Museum und das Bode-Museum der Staatlichen Museen zu Berlin vermitteln sie anderen Geflüchteten die vielfältigen Sammlungen zur Weltgeschichte. Im Deutschen Historischen Museum begegnen sie der wechselvollen deutschen Geschichte.