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Jean Fouquets „Madonna“ bleibt wegen des großen Besucherinteresses länger in Berlin

03.01.2018
Gemäldegalerie

Die Sonderpräsentation „Jean Fouquet. Das Diptychon von Melun“ ist nur noch bis zum kommenden Sonntag, den 7. Januar 2018, in der Berliner Gemäldegalerie zu sehen und hat bereits rund 65.000 Besucherinnen und Besucher begeistert. Wegen des großen Interesses haben sich die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und das ausleihende Museum für Schöne Künste in Antwerpen darauf geeinigt, dass der rechte Flügel des Diptychons, der eine von Engeln umgebene Madonna zeigt, nun länger in Berlin verbleiben kann.

Damit kann eines der Hauptwerke der französischen Malerei und der Kunst des 15. Jahrhunderts überhaupt auch weiter erstmals seit 80 Jahren gemeinsam gezeigt werden. Während die Sonderpräsentation mit weiteren internationalen Leihgaben nach Ende ihrer Laufzeit schließt, wird das Diptychon von Melun ab dem 10. Januar 2018 in Saal V der Gemäldegalerie seine neue, temporäre Heimat finden. Dort werden beide Flügel bis Anfang Oktober 2018 zu sehen sein.

Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin und Direktor der Gemäldegalerie und  Skulpturensammlung: „Die Staatlichen Museen zu Berlin sind überwältigt von der Großzügigkeit der Antwerpener Kollegen, uns auch über den Anlass der Sonderausstellung hinaus ihr Gemälde noch einige weitere Monate lang anzuvertrauen. Das ist nicht nur eine kollegiale Wertschätzung, sondern ermöglicht darüber hinaus die kunsthistorische und ästhetische Sensation, die beiden getrennt aufbewahrten Tafeln noch ein wenig länger in Berlin gemeinsam zeigen zu können.“

Jean Fouquets Diptychon aus der Stiftskirche von Melun besteht aus einem linken Flügel mit dem Bildnis des Stifters Étienne Chevalier und dem hl. Stephanus, der sich seit 1896 im Besitz der Gemäldegalerie befindet. Der rechte, die Madonna darstellende Flügel gehört seit dem frühen 19. Jahrhundert dem Museum für Schöne Künste in Antwerpen.

Étienne Chevalier (um 1400–1474), Jurist und Schatzmeister König Karls VII. von Frankreich, stammte aus Melun, einer Stadt südöstlich von Paris. Dort richtete er in der Stiftskirche Notre-Dame eine Grabkapelle für sich und seine Frau Catherine Budé ein, die bereits 1452 in jungen Jahren starb. In den darauffolgenden Jahren gab Chevalier bei Jean Fouquet ein großes und höchst aufwendiges Diptychon in Auftrag, das vermutlich für den Altar seiner Kapelle bestimmt war. Es blieb bis etwa 1773 in der Kirche, wurde dann zerlegt und zerstreut.