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Hinter den Kulissen ... so werden Museen gemacht: Christoph Schmidt - Fotograf, Gemäldegalerie

30.03.2012
Gemäldegalerie

Über 4,5 Millionen Besucherinnen und Besucher hat es im vergangenen Jahr in die Häuser der Staatlichen Museen zu Berlin gezogen. Spektakuläre Sonderausstellungen, kleine Präsentationen und die ständigen Sammlungen boten vielfältigen kulturellen Genuss für jedermann: Ob Experte, Schulkind oder Berlintourist, jeder Museumsbesuch ist ein ganz individuelles Erlebnis und hinterlässt prägende Eindrücke und Erkenntnisse.

Doch wer sind die Menschen, die für die Staatlichen Museen zu Berlin arbeiten? Welche Berufe und Berufungen halten einen so großen Betrieb, wie es der Berliner Museumsverbund mit 19 Museen, 4 Instituten und 4.729.856 Kunstwerken ist, am Laufen? Jeder der hier vorgestellten Menschen trägt zu dem Erfolg und dem Bestehen dieses Universalmuseums, das Kunst und Kultur von den Anfängen der Welt bis in unsere Gegenwart sammelt, bewahrt und erforscht, bei. Sie alle arbeiten hinter den Kulissen und begegnen den Besucherinnen und Besuchern nur in seltenen Fällen vor Ort. Wir wollen den Vorhang ein wenig lüften und zeigen: So werden Museen gemacht.

Christoph Schmidt - Fotograf, Gemäldegalerie

Was ist typisch für Ihren Arbeitsalltag?
Zum Glück gibt es hier keinen "Standardablauf". Die meisten Aufträge kommen von den Restauratorinnen, mit denen bespreche ich zunächst, welche Fotos und Untersuchungen anstehen. Neben der Röntgenaufnahme ist die Infrarotreflektografie besonders wichtig. Hierbei können wir mit einer speziellen Kamera Zeichnungen sichtbar machen, die sich auf der Grundierung unter der Malschicht befinden. Der Zeitaufwand für das "ganze Programm" Micro, Macro, UV, Streiflicht, Infrarot, Röntgen usw. hängt natürlich vom Format des Gemäldes ab, in einigen Fällen dauert es mehrere Wochen.

Gibt es ein Ereignis Ihres Berufslebens, das Sie besonders in Erinnerung behalten haben?
Während des Umzugs der Gemäldegalerie 1997/98 befand sich das Rembrandt-Gemälde "Der Mennonitenprediger Anslo und seine Frau" im Hahn-Meitner-Institut in Berlin-Wannsee. Dort wurden einige Bilder mit Hilfe der Neutronenautoradiografie untersucht. Dieses Gemälde, es ist der größte Rembrandt der Berliner Sammlung, neben dem Forschungsreaktor durch eine Experimentierhalle voller Messinstrumente zu tragen, da trafen Welten aufeinander, das hatte schon etwas sehr eigenes.

Was verbinden Sie persönlich mit den Staatlichen Museen zu Berlin?
Sehr nette Kolleginnen und Kollegen und der unbefristete Arbeitsvertrag. Letzteres ist, besonders für Fotografen am freien Markt, heute kaum noch der Normalfall.