Hessen schenkt Berliner Münzkabinett historische Fälscherwerkzeuge

10.04.2025
Münzkabinett

Hessen übergibt dem Berliner Münzkabinett Fälscherwerkzeuge aus dem 19. Jahrhundert. Die Sammlung des Numismatikers und Münzfälschers Carl Wilhelm Becker liefert tiefe Einblicke in die Geschichte der Münzfälschung.

Das Land Hessen hat dem Münzkabinett eine einmalige Sammlung überlassen: 592 historische Fälscherwerkzeuge des berühmten Münzfälschers Carl Wilhelm Becker (1772–1830). Bei einem Festakt am 9. April 2025 im Bode-Museum übergab der hessische Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels die Objekte offiziell an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Die Sammlung gilt als bedeutende Quelle für die Forschung zur Geschichte der Münzfälschung und ist aktuell in der Sonderausstellung „Lange Finger – Falsche Münzen“ im Bode-Museum zu sehen. Auch nach Ausstellungsende im September 2025 bleiben die Werkzeuge Teil des Münzkabinetts.

Becker, der als der bekannteste Fälscher antiker Münzen in Deutschland gilt, fertigte seine Stücke mit originalgetreuen Techniken der Antike an. Seine Fälschungen gelten bis heute als täuschend echt und stellen Sammler und Experten regelmäßig vor Herausforderungen. Ergänzt wird die Sammlung durch Beckers Tagebücher, die bereits 2023 erworben wurden. Insgesamt umfasst der Becker-Bestand nun über 1.000 Objekte.

Die Werkzeuge waren ursprünglich 1911 vom Saalburgmuseum in der Nähe von Bad Homburg im Hochtaunuskreis als Dauerleihgabe nach Berlin gekommen. Mit der offiziellen Eigentumsübertragung würdigt Hessen nun die Bedeutung dieses kulturhistorischen Schatzes.