09.09.2024
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Anlässlich der Berlin Art Week 2024 (11. bis 15. September 2024) präsentiert der Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart ein vielfältiges Soundfestival sowie Performances und Talks.
Das Soundfestival bespielt die unterschiedlichen Areale wie den Museumsgarten, die Historische Halle über das Forum bis in die Rieckhallen des Hamburger Bahnhofs. Ausgangspunkt des Festivals sind die Sammlung des Hamburger Bahnhofs sowie die aktuellen Ausstellungen, in denen zahlreiche Künstler*innen vertreten sind, die sich mit dem Grenzbereich von Musik und Kunst beschäftigen. Zugleich knüpft das Soundprogramm an den interdisziplinären Ansatz an, den das Haus seit seiner Gründung verfolgt. Konzerte mit der Künstlerin Naama Tsabar und Performer*innen in der Kleihueshalle, eine Soundperformance im Museumsgarten, eine Performance von Lydia Lunch, Ikone der Punk/Postpunk/No Wave-Szene sowie ein Nachmittag mit Musikwerken, die in der Sammlung vertreten sind, vernetzen das Visuelle mit dem Akustischen und machen den Hamburger Bahnhof als vielschichtigen Soundscape erlebbar.
Andrea Pichls ortsspezifische Installation „Palimpsest“, die als Dauerleihgabe im Bundesfinanzministerium zu sehen ist, wird zur Berlin Art Week 2024 der Öffentlichkeit präsentiert. Gemeinsam mit dem Hamburger Bahnhof öffnet das Bundesfinanzministerium seine Räume für Andrea Pichls künstlerische Auseinandersetzung mit der Historie des Gebäudes, das die Brüche der deutschen Geschichte spiegelt. Zudem findet vor Ort ein Künstler*innengespräch mit Andrea Pichl statt.
Ebenfalls im Rahmen der Berlin Art Week 2024 gibt es eine Performance der Künstlerin Jelena Fužinato, in der die Institution Museum aus einem anderen Blickwinkel betrachtet wird, um Disparitäten zwischen verschiedenen sozialen Gruppen von Museumsbesucher*innen zu beleuchten.
Welche Verbindungen gibt es zwischen Kunst und Klang? Welche künstlerischen Interpretationen von Sound finden sich in der zeitgenössischen Kunst? Die Führung nimmt die Werke von Naama Tsabar als Ausgangspunkt für eine Erkundung des Museums entlang akustischer Werke.
In ihrer Installation „Palimpsest“ (2024) setzt sich Andrea Pichl mit dem Gebäudekomplex auseinander. „Palimpsest“ versinnbildlicht die ständigen Überschreibungen der Geschichte, die auch das Detlev-Rohwedder-Haus geprägt haben und weiterhin prägen werden.
In Marianna Simnetts Einzelausstellung „WINNER“ im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart werden durch das Element des Tanzes die leidenschaftlichsten Momente des Fußballs neu inszeniert und radikal transformiert. Ein Chor von Baby-Ultra-Fans überwacht das Geschehen und tönt von der Tribüne herab. Der Chor wird von der Ikone der Punk/Postpunk/No Wave-Szene Lydia Lunch gesanglich interpretiert. Zur Berlin Art Week performt Lydia Lunch live im Hamburger Bahnhof.
An zwei Abenden, den 12. und 14. September, werden Konzerte der Künstlerin Naama Tsabar zu sehen und hören sein. Anlässlich ihrer Einzelausstellung „Estuaries“ in der Kleihueshalle des Hamburger Bahnhofs wird sie gemeinsam mit Musiker*innen und Performer*innen ihre Werke durch Instrumentalspiel, Gesang und Bewegung aktivieren. Die Kompositionen, die im Vorfeld entstehen, finden durch das Experimentieren und Bespielen der Werke im Ausstellungsraum ihre finale Choreographie. Das Publikum bewegt sich während der Performance frei im Raum und folgt der demokratischen sowie intimen Betrachtungsweise der Künstlerin.
Die Sammlungspräsentation „Nationalgalerie. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert“ im Hamburger Bahnhof zeigt ein vielstimmiges Panorama der Berliner Kunstszene und der Stadt an sich von der Schwelle zur Maueröffnung bis in die Gegenwart. In der Präsentation finden sich auch zahlreiche Künstler*innen, die sich mit Musik und Klang beschäftigen und von denen sich in der Sammlung Schallplatten befinden. In einem Gespräch thematisieren die Kurator*innen Catherine Nichols und Sven Beckstette die Wechselwirkung von Kunst und Musik anhand von Hörbeispielen von u. a. Joseph Beuys, Isa Genzken, Klaus Killisch, Martin Kippenberger, Emeka Ogboh, Wolfgang Tillmans.
Die Künstler*innen Susan Philipsz, Valentijn Goethals und Prem Krishnamurthy diskutieren das Verhältnis von Raum und Klang. (Sprache: Englisch)
Künstler Jeremy Shaw im Gespräch mit Co-Direktor Sam Bardaouil über sein Werk „Phase Shifting Index, 2020“, das Teil der neuen Sammlungspräsentation „Museum in Bewegung. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert“ ist.
Die in Jugoslawien geborene und aus Bosnien stammende Künstlerin Jelena Fužinato entwickelt für den Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart im Rahmen der Berlin Art Week einen alternativen Eingang für das Museum: verbunden mit einer Performance der Künstlerin treten die Besucher*innen durch ein Gerüst hindurch in das Gebäude. Fužinatos Performance wirft Fragen über die Zugänglichkeit von Museen auf und verweist auf die eigene Geschichte des Museums während der Teilung der Stadt in Ost- und West-Berlin.
Die Performance ist Teil der Reihe „Zoom Out: Zeitgenössische Perspektiven an der Schwelle zum Museum“ konzipiert von Weitwinkel – Globale Sammlungsperspektiven.
Das Programm findet im Rahmen der Berlin Art Week statt.
Die Berlin Art Week ist ein Projekt von Kulturprojekte Berlin.
Mit Unterstützung der Hamburger Bahnhof International Companions e. V.
Passende Veranstaltungen
Gespräch: Andrea Pichl (08.09.2024) Jeremy Shaw (14.09.2024)
Ausstellungen
Marianna Simnett
17.05.2024 bis 03.11.2024
Naama Tsabar
12.04.2024 bis 22.09.2024
Nationalgalerie. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert
Dauerausstellung
Museum in Bewegung
Dauerausstellung
Nachricht
Hamburger Bahnhof zeigt Andrea Pichls Installation „Palimpsest“ im Bundesfinanzministerium (05.09.2024)