20.02.2020
Institut für Museumsforschung
Gemeinsam mit anderen europäischen Partnereinrichtungen wird das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin für die nächsten zwei Jahre im Rahmen des EU-Projekts „Museums of Impact“ gefördert. Ziel ist die Steigerung der strategischen Weiterentwicklung von Museen durch Instrumente der Selbstevaluierung.
When you have a strategy, you will have impact: Die Wirksamkeit von Museen zu steigern, indem man ihre strategische Weiterentwicklung durch Instrumente der Selbstevaluierung fördert – das ist der Kerngedanke des durch die Europäische Union finanzierten Projekts „MOI! Museums of Impact“. Ziel ist die Selbstbewertung musealer Arbeit sowie die Entwicklung nachhaltiger individueller Strategien.
Dr. Patricia Rahemipour, seit September 2019 Leiterin des Instituts für Museumsforschung, über das Projekt:
Wir freuen uns, Teil dieses besonderen Projekts zu sein. Für uns als bundesweit tätige Forschungseinrichtung ist es dabei besonders wichtig, das vor allem auch kleinere bis mittlere Häuser dadurch die Möglichkeit erhalten, ihre Wirksamkeit und somit auch Sichtbarkeit zu verbessern.
Das Projekt „Museums of Impact“ ergänzt im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ bereits bestehende Methoden und Instrumente der klassischen Museumsevaluierung statt mit ihnen in Konkurrenz zu treten. Ziel ist zunächst die Untersuchung bereits bestehender Modelle zur Selbstevaluierung, so wie sie in Finnland und Großbritannien bereits bekannt sind. Zeitgleich geplant ist die Entwicklung eines europaweit anwendbaren, modularen Instruments, das die bereits vorhandenen Modelle ergänzt. Während der Entwicklungsphase wird das Instrument in Pilotmuseen getestet werden; Nutzer*innen haben die Möglichkeit, ihr gesammeltes Wissen einzubringen und Anforderungen an das Tool zu formulieren. Das fertige Instrument wird allen europäischen Museen über die Plattform „NEMO“ frei zur Verfügung gestellt.
Im Januar fand das Kick-off-Meeting in Helsinki statt. In der anstehenden Konzeptionsphase werden Standpunkte, Wissen und Erfahrungen von Anspruchsgruppen gesammelt. Dazu finden drei Workshops in Deutschland, Italien und Dänemark statt. Der erste Workshop wird vom Institut für Museumsforschung organisiert und soll am 1. April 2020 in Berlin stattfinden. Ort und Agenda werden zeitnah über das Institut für Museumsforschung kommuniziert.
Partnereinrichtungen des Projekts sind die Finnish Heritage Agency, die Finnish Museums Association, BAM! Strategie Culturali, das Hellenic Ministry of Culture and Sports, das Museum of Cycladic Art, das Estonian National Museum, der Deutsche Museumsbund/Network of European Museums Organizations, die European Museum Academy, das Museum Council of Iceland sowie MUSIS Steirischer Museumsverband. Angeschlossene Partnereinrichtungen sind die Association of Independent Museums AIM, die Danish Agency for Culture and Palaces, das National Institute for Museums and Public Collections, die Netherlands Museumregister Foundation und ICOM Austria.
Das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin forscht gemeinsam mit Museen. Es versteht sich als bundesweit tätige Forschungseinrichtung, die sich vor allem auf sammlungsübergreifende Aspekte des Museumswesens fokussiert.
Dazu initiiert es Forschungsprojekte gemeinsam mit Museen und die Entwicklung von Formaten zu interdisziplinärer Sammlungs- und Objektforschung. Besondere Expertise hat das Institut außerdem in den Themenfeldern Digitalisierung, Dokumentation und Langzeitarchivierung.
Das Institut forscht ebenso über Museen und gibt die jährliche Gesamtstatistik zu den Museen in Deutschland heraus. Damit kann es auf zentrale Basisdaten zum Museumswesen zurückgreifen und weiterführende Forschungsfragen, wie etwa zur Besucherforschung, entwickeln. Schließlich realisiert das Institut Projekte zur Museumsgeschichte und gibt eine eigene Publikationsreihe dazu heraus.