15.10.2020
Humboldt Forum
Das Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Schloss wird ab dem 17. Dezember 2020 phasenweise eröffnet. Das Haus wird dem Publikum in vier größeren Etappen zugänglich gemacht. Über ein Jahr hinweg wird die Vielfalt des Programms in zahlreichen Formaten präsentiert: von Ausstellungen und Projektionen über Führungen und Vorträge bis hin zu künstlerischen Interventionen, Tanz und Film. Neben den drei Kernthemen des Humboldt Forums – Geschichte und Architektur des Ortes, die Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität – stehen von Anfang an auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen im Mittelpunkt. Das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin starten im Spätsommer 2021.
Das neue Stadtquartier mit dem Schlüterhof und der Passage ist ab 17. Dezember 2020 rund um die Uhr zugänglich. Künstler*innen aus den internationalen Berliner Communities nutzen die Fassaden des Schlüterhofs für großformatige Videoprojektionen und die Portale für Soundinstallationen. Im Schlosskeller und im Erdgeschoss sind erstmals die Präsentationen zur Geschichte des Ortes sowie in der Passage jene zu den Brüdern Humboldt, den Namensgebern des Hauses, erlebbar.
Ende März 2021 startet der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm. Mit der Eröffnung der Werkräume im ersten Obergeschoss an einem Festwochenende im April werden auch auf dieser Fläche vielfältige Bildungs- und Wissenschaftsprogramme angeboten.
Bildung, Vermittlung und Wissenschaft sind Kernaufgaben des Humboldt Forums. Ein Netz von vielfältigen Angeboten für Gruppen wie für Individualbesucher*innen aller Altersgruppen erstreckt sich daher über das gesamte Haus. Führungen, Gespräche, künstlerische, partizipative und wissenschaftliche Projekte sowie Aktionen und Workshops machen das Humboldt Forum zu einem offenen, sozialen, reflexiven und diskursiven Ort für ein diverses Publikum. Ein Fokus liegt auf den Werkräumen, die im April 2021 mit einem mehrtägigen Festwochenende im ersten Obergeschoss öffnen – ein rund 1.000 Quadratmeter großer Bildungs-, Vermittlungs- und Veranstaltungsbereich. Bis zur Eröffnung der Werkräume stehen darüber hinaus sachkundige Vermittler*innen vor Ort bereit. Jederzeit ansprechbar, geben sie Einblicke in das Projekt Humboldt Forum und seine Kernthemen, insbesondere zur Geschichte und Architektur des Hauses.
Die Präsentationen der weltweit bedeutenden außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin geben mit rund 20.000 Exponaten auf 14.000 Quadratmetern im zweiten und dritten Obergeschoss des Humboldt Forums einen Epochen und Kontinente umspannenden Überblick über die Kunst und Kulturen der Welt.
Im Spätsommer 2021 wird zunächst der erste Teil der Sammlungspräsentationen eröffnet: der Westflügel mit den berühmten Booten und Häusern aus Ozeanien, rekonstruierten buddhistischen Kulthöhlen aus der Region um die Seidenstraße, dem Ausstellungsbereich Japan mit dem begehbaren Teehaus sowie Teilen der Afrika-Sammlung. Ende 2021 folgt die Eröffnung des Ostflügels. Highlights sind unter anderem die Bestände aus dem zentralen und südlichen Andenraum, die Geschichte der afrobrasilianischen Diaspora in der Amazonasregion, die Kunst der Khmer oder die globale Diversität des Islam.
Die Sammlungspräsentation des Ethnologischen Museums rückt mit Exponaten sowie Tondokumenten aus dem Berliner Phonogramm‐Archiv materielles wie immaterielles Erbe gleichermaßen in den Fokus. Sie thematisiert unter anderem die Sammlungsgeschichte, religiöse Fragen, zeitgenössische Kunst und die Bedeutung von Handwerkstechniken, Ritualen, Inszenierungen und Perspektiven indigener Gemeinschaften. Dabei setzt sich das Museum auch kritisch mit dem Erbe des Kolonialismus und der Rolle Europas auseinander.
Das Museum für Asiatische Kunst präsentiert Kunst und Kunsthandwerk vom 5. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bis in die Gegenwart: Ostasiatische Malerei, Schreibkunst und Grafik, Lackkunst und Keramik, Kunst und Kultur von der Seidenstraße, süd- und südostasiatische sowie hinduistische, buddhistische und jainistische Skulpturen sowie indische Malerei aus der Moghul-Zeit.
Direktor Lars-Christian Koch: „Wir werden mit den Sammlungspräsentationen der beiden Museen knapp 14.000 qm² des zweiten und dritten Obergeschosses bespielen – so viel wie kein anderer Akteur im Humboldt Forum. Die Besucher*innen erwartet eine in ihrem Umfang einmalige Auseinandersetzung mit den vergangenen und gegenwärtigen Kulturen Afrikas, Amerikas, Asiens und Ozeaniens. Dabei wird es neben Sammlungsgeschichte, religiösen Fragen und zeitgenössischer Kunst insbesondere um den Dialog zwischen den Kulturen und um eine kritische Beschäftigung mit dem Erbe des Kolonialismus gehen. Diese und andere Themen adressieren wir übrigens auch mit einer im Januar 2021 startenden Diskursreihe zu den Herausforderungen, denen sich ethnologische Sammlungen heute gegenübersehen.“
Elfenbein polarisiert. Schon vor 40.000 Jahren schufen Menschen aus Stoßzähnen die ältesten bekannten Kunstgegenstände. Zugleich steht Elfenbein heute aber auch für Unrecht und Gewalt, Sklaverei und koloniale Ausbeutung. Das Programm – in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin, dem Museum für Naturkunde und den National Museums of Kenia – möchte diese komplexe Geschichte mittels einer Sonderausstellung, Vermittlungsangeboten und einem künstlerischen Veranstaltungsangebot erlebbar machen.
Ziel ist es, die spannungsvolle Verbindung der kulturhistorischen Bedeutung des Elfenbeins mit naturkundlichen Aspekten und den sozio-ökologischen Folgen seiner Verwendung aufzuzeigen. Sie stellt so auch einen Bezug zu Objekten aus der Sammlung des Ethnologischen Museums sowie des Museums für Asiatische Kunst her und erweitert deren Rezeptionskontext.
Öffnungszeiten
Eintritt
Zeitfenster-Tickets für die kostenfreien Sammlungspräsentationen sind ab Anfang Dezember 2020 über die Website humboldtforum.org buchbar. Zusätzlich können Tickets für die Ausstellung "Berlin Global", Sonderausstellungen, Veranstaltungen, Führungen und weitere Angebote des Humboldt Forums gebucht werden.
Shops
Im Erdgeschoss sind ab 17. Dezember 2020 jeweils ein Shop an der Passage sowie an Portal 3 geöffnet.
Gastronomie
Das Bistro "Lebenswelten" im Erdgeschoss ist ab 17. Dezember 2020 geöffnet.
Zur Eröffnung im Dezember 2020 gibt die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss folgende Bücher heraus:
Darüber hinaus stehen den Besucher*innen Medienstationen, Visitor Guides und weitere digitale Angebote zur Verfügung.
Inspiriert von seinen Namensgebern Alexander und Wilhelm von Humboldt und deren Freude daran, die Welt mit offenen Augen zu erkunden und sie als ein verflochtenes System von Natur und Kultur zu verstehen, entsteht mit dem Humboldt Forum ein neuer Ort des Erlebens, des Lernens und der Begegnung. Ein Haus, vier Akteure: Die angestrebte Vielstimmigkeit ist bereits in der Zusammenarbeit der vier Partnereinrichtungen angelegt. Dies sind die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, Kulturprojekte Berlin und Stadtmuseum Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.
Dossier Humboldt Forum
Website des Humboldt Forums
Ethnologisches Museum
Museum für Asiatische Kunst
Ausstellung
Ethnologische Sammlungen und Asiatische Kunst
Dauerausstellung
Nachricht
Online-Angebote
Rückblick: Eröffnung des Ostflügels im Humboldt Forum
Behind the Scenes: Umzug im Ethnologischen Museum
Informationen zu Gruppenführungen in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
Einführung in die Dauerausstellung des Museums für Asiatische Kunst in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
Einführung in die Dauerausstellung des Ethnologischen Museums in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
Informationen zu den Führungen in Deutscher Gebärdensprache (DGS) des Museums für Asiatische Kunst