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Ein Blick ins Depot: Teile der Sammlungsbestände des MEK ziehen 2026 um

10.01.2025
Museum Europäischer Kulturen

Im kommenden Jahr ziehen Teile der Sammlungsbestände des Museums Europäischer Kulturen (MEK) aus dem Verwaltungsgebäude des Museums in Dahlem unter anderem in das Zentraldepot der Staatlichen Museen zu Berlin in Friedrichshagen. Betroffen sind das gesamte Fotoarchiv mit allein rund 100.000 Objekten, die Dokumentensammlung und weite Teile der Keramiksammlung mit zahlreichen historischen Kacheln sowie Großkeramiken. Der Umzug ist notwendig, da das Dahlemer Verwaltungsgebäude ertüchtigt wird und die Räumlichkeiten anschließend vom Geheimen Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz genutzt werden.

Die Vorbereitungen für den Umzug laufen aktuell auf Hochtouren: Viele Mitarbeiter*innen, etwa Museolog*innen, Restaurator*innen und Kurator*innen, sind damit beschäftigt, sämtliche Objekte zu sichten und zu verpacken. Schließlich muss gewährleistet sein, dass jedes Objekt den Umzug unbeschadet übersteht und auch wiedergefunden werden kann. Eine logistische Meisterleistung bei ca. 100.000 Objekten, die sich allein in der Fotosammlung des MEK befinden.

Dazu gehören Sammlungskonvolute und einzelne Objekte, die zu den wichtigsten Beständen der Sammlung des MEK gehören, zum Beispiel frühe Unikatverfahren, also Fotografien aus den Anfängen der Fotografie. Hier muss für jedes fragile Objekt – oft diente eine Glasplatte als Träger, deren Fotobeschichtung im Laufe der letzten 180 Jahre gelitten hat – eine Sonderverpackung maßangefertigt werden, um ein Verrutschen während des Umzugstransports zu verhindern und so weiteren Schaden vom Objekt abzuwenden. Ganz abgesehen davon, dass die Objekte sehr lichtempfindlich sind und keinen größeren Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt werden dürfen.

Für den Bereich der Großkeramik bedeutet der Umzug auch, die Objekte von kontaminierten Stäuben zu befreien. Dies ist notwendig, um die Gefahr, die von den gesundheitsschädlichen Stoffen ausgeht, für zukünftige Generationen zu minimieren. Maja Bolle, Keramikrestauratorin am MEK dazu:

Wir reinigen die Objekte mit Saugern, die mit speziellen Filtern ausgestattet sind, in einem Absaugkabinett. Anschließend prüfen wir den Zustand der Objekte und nehmen Sicherungsmaßnahmen vor, bevor wir die Objekte für den Transport verpacken.

Die Papierrestauratorin des Museums, Alicija Steczek, ergänzt:

Die sorgfältige und äußerst gewissenhafte Umzugsvorbereitung nimmt uns vollkommen in Beschlag. So mussten wir schweren Herzens die Entscheidung treffen, die Sammlung schon jetzt und für die kommenden Jahre für externe Anfragen, zum Beispiel Leihgesuche anderer Museen, zu sperren.

Und Elisabeth Tietmeyer, Direktorin des MEK fügt hinzu:

Wir sehen den Umzug dennoch als große Chance. Schließlich ermöglicht er uns, die betreffenden Sammlungsbereiche noch einmal ganz neu zu sichten und anschließend eine noch bessere Unterbringung zu gewährleisten.