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Das letzte Aufflammen der Gotik – Deutsche Skulptur aus dem Bode-Museum in Spanien

27.06.2016
Bode-Museum

Das Museo Nacional de Escultura in Valladolid ist der Ort, an dem man am besten einen Überblick über die spanische Skulptur gewinnen kann. Vergleichbares gilt für das Berliner Bode-Museum, wo sich wie an nur wenigen anderen Orten die Entwicklung der deutschen Plastik verfolgen lässt. Eine Partnerschaft beider Institutionen ist daher naheliegend. Die bildhauerische Tradition Spaniens bzw. Deutschlands ist im jeweils anderen Land so gut wie unbekannt. Zwei Ausstellungen wollen das nun ändern.

Die Ausstellung „El Siglo de Oro. Die Ära Velázquez“, die kommende Woche am Kulturforum eröffnet wird, zeigt zum ersten Mal in Deutschland umfassend die faszinierende Vielfalt der Malerei und Skulptur im Spanien des 17. Jahrhunderts. Ein zentraler Leihgeber für diese Ausstellung ist das Museo Nacional de Escultura in Valladolid, das sich bereit erklärt hat, Meisterwerke spanischer Skulptur nach Deutschland auszuleihen. Es handelt sich dabei um lebensgroße, hyperrealistische Skulpturen, die das Leiden Christi und der Heiligen auf anschauliche Weise greifbar machen.

Die Staatlichen Museen zu Berlin wissen diese Großzügigkeit sehr zu schätzen. Parallel zur Laufzeit der Ausstellung „El Siglo de Oro. Die Ära Velázquez“ wird in Valladolid eine Präsentation zur Skulptur des „deutschen Goldenen Zeitalters“ (um 1500) gezeigt. Schätze, wie die Münnerstädter Evangelisten von Tilman Riemenschneider, sowie Hauptwerke von Hans Leinberger, Veit Stoss und vielen anderen, sind am 22. Juni 2016 in Valladolid eingetroffen. Die Ausstellung, die am 5. Juli 2016 eröffnet wird, trägt den aussagekräftigen Titel „Últimos fuegos góticos“. Sie wird bis zum 6. November 2016 zu sehen sein.