03.07.2018
Kupferstichkabinett
Die Kunsthistorikerin Dr. Dagmar Korbacher wird zum 1. November 2018 Direktorin des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin – das beschloss der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in seiner gestrigen Sitzung. Sie folgt auf Holm Bevers, der das Amt seit Mai 2017 kommissarisch innehat, sowie auf Heinrich Schulze Altcappenberg, der das Kupferstichkabinett von 2002 bis 2017 leitete. Dagmar Korbacher wird als erste Frau an der Spitze des Kupferstichkabinetts stehen.
Dagmar Korbacher studierte Kunstgeschichte, Italienische Literaturwissenschaft und Klassische Archäologie in Eichstätt und Mailand und promovierte 2005. Nach beruflichen Stationen am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und am Auktionshaus Christie’s in Amsterdam ist sie seit 2006 bei den Staatlichen Museen zu Berlin tätig, seit 2010 als wissenschaftliche Referentin am Kupferstichkabinett für italienische, französische und spanische Kunst vor 1800. Sie verantwortete dort vielbeachtete Ausstellungen, unter anderem zu druckgraphischen Serien des 18. Jahrhunderts „Am Rande der Vernunft“ (2012), den Zeichnungen Botticellis zu Dantes Göttlicher Komödie und den Schätzen der Sammlung Hamilton (2015 in Berlin, 2016 in der Courtauld Gallery, London).
„Ich bin überaus glücklich, mit Dagmar Korbacher eine fachlich so exzellente Kollegin für die Leitung unserer weltberühmten Graphiksammlung gewonnen zu haben“, so Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin. „Als langjährige Mitarbeiterin des Kupferstichkabinetts ist sie mit der Sammlung bestens vertraut und international hervorragend vernetzt. Zugleich gilt mein Dank Holm Bevers, der als kommissarischer Direktor das Kupferstichkabinett noch bis zum 31. Oktober 2018 leiten wird.“
Dagmar Korbacher: „Ich freue mich sehr auf die ehrenvolle Aufgabe, dieses unvergleichliche Museum mit seinem unerschöpflichen Bilderschatz in die Zukunft zu führen. Wir wollen uns stärker für das Publikum öffnen und auch jüngere Besucherinnen und Besucher für die Kunst auf Papier in all ihren Facetten begeistern.“
Das 1831 gegründete Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin ist das größte Museum der Graphischen Künste in Deutschland und zählt zu den vier bedeutendsten Einrichtungen seiner Art weltweit. Etwa 650.000 Werke der Zeichenkunst und der Druckgraphik aller Schulen, illuminierte Handschriften und illustrierte Bücher sowie weitere künstlerische Arbeiten vom Mittelalter bis in die Gegenwart befinden sich in seiner Sammlung. Die Bestände bilden einen Zeitraum von etwa 1000 Jahren europäischer, in jüngerer Zeit auch internationaler Kunst-, Kultur- und Bildgeschichte ab.