20.12.2019
Museum Europäischer Kulturen
Zusammenarbeit von Museum und Theater neu gedacht: Das Staatstheater Karlsruhe und das Ethnologische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin werden als eines von 15 Projekten bundesweit aus dem neuen Fonds Digital der Bundeskulturstiftung gefördert.
Der Generalintendant des Staatstheaters Karlsruhe, Peter Spuhler, zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns sehr über die Förderung von "De-Linking Sounds. Eine transkulturelle und mediale Plattform", unserer besonderen Verbindung von Theater und Museum, von Digitalität und Aufarbeitung von Kolonialismus, Vergangenheit und Zukunft. In unserem Beitrag, auch zur aktuellen landesweiten Aufarbeitung des Kolonialismus, untersuchen wir gemeinsam mit dem Berliner Ethnologischen Museum koloniale Strukturen im Internet und entwickeln dazu eine digitale Plattform. Wir sind gespannt auf vier Jahre zukunftsweisender Projekte und transmedialer, transkultureller künstlerischer Produktionen, wie die mit Algorithmen komponierte partizipative Kammeroper Auftrag des ungarisch‐jüdischen Komponisten Georg Hajdu.
Seit 2016 öffnen wir uns mit der internationalen Reihe "Oper- und Medienkunst" sowie weiteren künstlerischen Projekten der Kultur des Digitalen und veranstalten am 25. Januar 2020 das "Symposium Oper und Medienkunst" im ZKM Karlsruhe, bei dem internationale Künstler*innen und Theaterschaffende anlässlich der Premiere von Turandot über die Verbindung von Oper und Medienkunst, über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung für die Künste und eigene Arbeitsweisen diskutieren. Wir werden mit "De-Linking Sounds. Eine transkulturelle und mediale Plattform" unsere Erfahrung auf dem Gebiet der Transkulturalität noch deutlich erweitern können. Es ist uns wichtig, dass Kunst die Perspektiven aller einschließt, für alle zugänglich ist und unser Projekt soll diese Entwicklung weiter voranbringen.“
Auch Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums sowie des Museums für asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, freut sich sehr über die Förderung des wegweisenden Projekts und die Zusammenarbeit: „Was dieses Vorhaben besonders spannend macht und nicht zuletzt gegenüber den anderen vom Fonds Digital der Bundeskulturstiftung geförderten Projekten auszeichnet, ist die Verbindung von Theater und Museum und damit zweier Einrichtungen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen.
Das Berliner Ethnologische Museum stellt dafür sein Phonogramm-Archiv zur Verfügung, eine der wichtigsten Sammlungen traditioneller Musik in der Welt. Es bietet mit seinen mehr als 150.000 zum Teil historischen Aufnahmen einen einzigartigen Fundus für das Projekt und die daran beteiligten Künstler*innen. Neben seinen Aufnahmen bringt das Archiv auch seine weltweiten Netzwerke und erfahrene Mitarbeiter*innen ein. Zudem wird es in naher Zukunft in das Humboldt Forum einziehen, von dessen Reichweite die geplante digitale Plattform profitieren wird.“