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Bund fördert arabisch-deutsche Forschungskooperation mit zusätzlich 3,3 Millionen Euro

14.11.2018
Neues Museum

Verena Lepper vom Ägyptischen Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin leitet Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) bis Januar 2020 mit zusätzlichen 3,3 Millionen Euro fördern. Das Projekt unter der Leitung der Kuratorin Verena Lepper vom Ägyptischen Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin unterstützt seit 2013 exzellente arabische und deutsche Nachwuchswissenschaftler, die interdisziplinäre Forschungsprojekte und Initiativen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft erfolgreich realisieren.

Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)

Die 60 AGYA-Mitglieder und 20 Alumni arbeiteten seit 2016 in mehr als 150 interdisziplinären Projekten in 60 Städten und 30 Ländern. Sie beschäftigten sich mit Themen wie Ressourcenknappheit, öffentlicher Gesundheit, Migration, Bildung oder gefährdetem Kulturerbe. Die Forscher sind mit wissenschaftlichen Institutionen in 17 Ländern verbunden: Algerien, Ägypten, Deutschland, Irak, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Marokko, Oman, Palästina, Saudi Arabien, Sudan, Syrien, Tunesien, und die Vereinigten Arabischen Emirate. Erst Ende Oktober konnte ein neues AGYA-Regionalbüro an der ägyptischen Academy of Scientific Research & Technology in Kairo eröffnet werden. Das BMBF lobt die „dynamische Entwicklung und herausragende Vernetzungsleistung durch Forschungskooperationen der AGYA-Mitglieder in Deutschland und der arabischen Welt.“

AGYA ist in Deutschland an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) angesiedelt. Deren Präsident Martin Grötschel, der auch Co-Vorsitzender des AGYA Advisory Board ist, sieht AGYA „über die spannenden Projekte und die wissenschaftliche Dynamik hinaus, auch als ein ungewöhnlich wichtiges wissenschaftspolitisches Instrument, das vielfach Wege der Kommunikation öffnen kann, die auf andere Weise kaum erreichbar sind. Ihr gelingt es sogar aufgrund ihrer hervorragenden Netzwerkarbeit, Büros in arabischen Ländern einzurichten.“ Daher begrüßt BBAW-Präsident Grötschel die erneute großzügige Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). AGYA kann so auch weiterhin wesentlich an der Internationalisierung und Brückenbildung in der Wissenschaft mitwirken.

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Mit der neuen Förderung können am Ägyptischen Museum und Papyrussammlung nunmehr verschiedene Projekte der AGYA realisiert werden, darunter die Digitalisierung arabischer Papyri der Berliner Sammlung oder die Erschließung koptischer Handschriften in Ägypten. Zudem wird es ein Projekt zu arabischer und deutscher Erzähltradition geben, das in eine Ausstellung im Neuen Museum mündet (Eröffnung April 2019). Ferner wird ein interdisziplinäres Projekt zur Archäologie im Sudan realisiert und wichtige ägyptologische Fachliteratur ins Arabische übersetzt. Auch die Rolle der Geisteswissenschaften in der arabischen Welt und Deutschland wird gemeinsam untersucht. Diese Projekte werden interdisziplinär in Kooperation mit AGYA-Partnern im Libanon, Ägypten, Sudan, den Vereinten Arabischen Emiraten und Tunesien durchgeführt.

„Diese gemeinsame Akademie ist eine richtige Antwort in unserer komplizierten Welt. Ich bin froh, dass das BMBF das auch so sieht und diese wichtige internationale und interdisziplinäre Forschungskooperation weiter unterstützt. Unser Ägyptisches Museum und Papyrussammlung unterstreicht damit einmal mehr seine Bedeutung für den Dialog mit der arabischen Welt. Für die SPK ist sie ein Mittel der Diplomatie auf dem Gebiet der Wissenschaft“, sagt SPK-Präsident Hermann Parzinger.