11.03.2017
Museum Europäischer Kulturen
Im Rahmen der Ausstellung "daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben" werden zahlreiche Fotografien aus dem Ellis Island Immigration Museum des Fotografen Augustus Sherman gezeigt.
Migration ist kein neuzeitliches Phänomen und regional nicht beschränkt, es gibt sie seit Jahrtausenden und weltweit. Menschen können aus unterschiedlichen Gründen Migrant*innen sein: Sie werden politisch verfolgt; sie dürfen ihre Religion nicht ausüben; sie fliehen vor der Armut; sie sind Sklaven, die gegen ihren Willen ihre Heimat verlassen müssen.
So waren es nach der Entdeckung der „Neuen Welt“ neben Engländer*innen und Niederländer*innen vor allem Deutsche und Ir*innen, die ihr Glück auf dem nordamerikanischen Kontinent versuchen wollten. Ende des 19. Jahrhunderts kamen auch Einwander*innen aus Süd- und Osteuropa dazu; damit erreichte die Immigration ihren Höhepunkt. Als Reaktion darauf wurde auf Ellis Island ein Aufnahme- und Durchgangslager gebaut. Zwischen 1892 und 1954 passierten etwa 12 Millionen Menschen die große Halle des Hauptgebäudes. Bis zum Ersten Weltkrieg zog es auch viele Deutsche, besonders aus der Pfalz, in die USA.
Nach der Schließung des Aufnahmelagers 1954 geriet Ellis Island in Vergessenheit, bis man sich Jahrzehnte später auf seine Bedeutung für die Bevölkerung der USA zurückbesann, die Gebäude der Insel sanierte und 1990 das Immigration Museum eröffnete. Heute ist Ellis Island das wohl berühmteste Synonym für die Immigration in die Vereinigten Staaten. 40 Prozent der Amerikaner*innen geben an, ihre Vorfahr*innen seien auf diesem Weg in die USA eingereist. Jede*r sechste von ihnen hat deutsche Wurzeln.
Der Bewegungsmelder hat sich als ein neues Format etabliert, in dem das Museum Europäischer Kulturen regelmäßig Bezug auf aktuelle Themen nimmt. Der Bewegungsmelder befindet sich im Foyer, Arnimallee 25, direkt neben dem Eingang.