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Bewegungsmelder Nr. 5: Die Fotosammlung der Sámi im Fokus internationaler Forschung am Museum Europäischer Kulturen

23.12.2015
Museum Europäischer Kulturen

Das Museum Europäischer Kulturen beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen sámischer Alltagsdinge und religiöser Gebrauchsgegenstände in Europa. Dazu gehören auch ungefähr 1.000 Fotografien, die an Originalschauplätzen Einblick in die Lebensweise der Sámi – der Urbevölkerung Europas – und ihrer Landschaft geben. Sie vermitteln aber auch stereotype Sichtweisen, wie Aufnahmen sámischer Familien auf sogenannten Völkerschauen in europäischen Städten Ende des 19. Jahrhunderts und in den 1920er Jahren zeigen.

Aufgrund von Paradigmenwechseln in Politik und Gesellschaft steht die Erforschung der historischen Entwicklung sámischer Identitäten besonders in Skandinavien im Blickpunkt gegenwärtiger wissenschaftlicher Arbeit.

Am Museum Europäischer Kulturen untersuchten im November 2015 zwei Wissenschaftlerinnen aus Norwegen, Prof. Dr. Sigrid Lien und Dr. Hilde Nielsen, im Rahmen ihres Forschungsprojektes „Geschichte diskutieren: Fotografien der Sámi-Kultur“ die ethnologischen und anthropologischen Aufnahmen des Museums. Anhand des vielfältigen Originalmaterials, dessen Geschichte und der Biografien der Fotografen wurden der Umgang mit den Bildern geprüft und die Sammlung selbst in einen europäischen Kontext eingeordnet.

Der Bewegungsmelder hat sich als ein neues Format etabliert, in dem das Museum Europäischer Kulturen regelmäßig Bezug auf aktuelle Themen nimmt und deren Relevanz für das Museum und seine Sammlung erläutert. Der Bewegungsmelder befindet sich im Foyer, Arnimallee 25, direkt neben dem Eingang.