08.09.2012
Kupferstichkabinett
Am gestrigen Abend hat das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin mit zahlreichen Gästen die Eröffnung der großen Sonderausstellung "Karl Friedrich Schinkel. Geschichte und Poesie" am Kulturforum gefeiert.
Diese einzigartige Schau zeigt auf 1 200 Quadratmetern etwa 300 Exponate. Den inszenatorischen Charakter des Schinkel'schen Gesamtwerks aufgreifend, sind sie zu neun "Tableaux" arrangiert, räumlich umgesetzt durch den Architekten Hansjörg Hartung. Der Erzählbogen beginnt mit der faszinierenden Persönlichkeit des Künstlers, die oft hinter dem Werk zu verschwinden droht, und endet in einem Raum, der dem Medium der Zeichnung als Labor der Kunst und Labor der Wissenschaft gewidmet ist. Hier kann man Schinkel bei der Arbeit über die Schulter schauen und erhält Einblicke in die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsvorhabens "Das Erbe Schinkels", das die Basis der Ausstellung bildet.
Zwischen diesen Stationen der Ausstellung breitet sich das Werkpanorama Schinkels aus. Es lässt uns teilhaben an seiner Entdeckung der historischen Denkmäler und der "Erfindung der Nation". Bildmächtige Bühnenentwürfe führen die Besucher in ferne und vergangene Kulturräume. Berlinerisch und doch von Welt wird es in der Sektion "Preußen als Kunstwerk", ganz königlich bei den Arbeiten für den Hof, darunter der prunkvolle Tafelaufsatz, den Wilhelm II. 1918 mit ins Exil nach Huis Doorn nahm. Hinzu kommen die beginnende Moderne und schließlich die Utopie, die in Schinkels Spätwerk im Entwurf zu einem Zarenschloss auf der Krim gipfelt.
Tickets für die Ausstellung gibt es nicht nur an der Museumskasse vor Ort, sondern auch online im SMB-Shop zu erweben.