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Ausstellung „From Cinderella to Sindbad“ seit 4. April 2021 in Abu Dhabi zu sehen

06.04.2021
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Vom 4. April bis 20. September 2021 zeigt die Ausstellung „From Cinderella to Sindbad: German and Arab Timeless Tales“ (Von Cinderella bis Sindbad: Zeitlose deutsche und arabische Geschichten) in der Abu Dhabi Cultural Foundation kulturübergreifende Einflüsse von Erzähltraditionen in deutschen und arabischen Geschichten.

Die Ausstellung ist dem reichen kulturellen Erbe der Erzähltraditionen aus dem alten Ägypten, der arabischen Welt sowie Deutschland gewidmet und findet im Rahmen des Programms zur Internationalen Buchmesse in Abu Dhabi 2021 statt, bei der Deutschland  Ehrengast ist. Es handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem Abu Dhabi Arabic Language Centre (ALC), der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Abu Dhabi, dem Goethe-Institut und der Abu Dhabi Cultural Foundation.

Das Forschungskooperationsprojekt zwischen dem Ägyptischen Museum und Papyrussammlung Berlin (Staatliche Museen zu Berlin) und der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) wird in englischer und in arabischer Sprache präsentiert. Die Ausstellung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate beschlossen haben, ihre kulturellen Beziehungen zu stärken. Gleichzeitig verfestigt das ALC damit seinen Status als Förderorganisation des kulturellen Austauschs und des Dialogs.

Kulturgeschichte des Erzählens und Erzähltraditionen

Zu sehen ist eine große Bandbreite, die von altägyptischen Papyri bis zu den Märchen der Brüder Grimm, vom arabischen Dichter Al Mutanabbi bis zum deutschen Dramatiker und Autor Johann Wolfgang von Goethe sowie von Geschichten aus Tausendundeiner Nacht (Alf Laila wa Laila) bis zu zeitgenössischen Pop-up-Büchern und Comics reicht. Rund 100 Objekte, darunter Faksimiles, Archivmaterial, Bücher und Spiele aus den Beständen des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und anderer Leihgeber wie dem Goethe-Institut Golf-Region und dem Kalima-Übersetzungsprojekt, das ins Arabische übersetzte deutsche Titel präsentiert, geben faszinierende Einblicke in 4.000 Jahre Kulturgeschichte des Erzählens. Die Ausstellung erforscht die gemeinsamen Aspekte von Geschichten und Märchen und setzt sich mit übergreifenden Themen wie Gut und Böse, Heldentum und Satire auseinander.

Untersucht werden auch literarische Traditionen, die bis heute eine Inspirationsquelle für Künstler*innen und Autor*innen sind, darunter die altägyptischen Geschichten von Sinuhe und Papyrus Westcar. Die Art und Weise, wie Geschichten adaptiert und interpretiert wurden, zeigt, wie Ideen über Zeit und Raum hinweg weitergegeben werden, was beispielsweise auch durch die Geschichte von Sindbad illustriert wird. Ähnlichkeiten in den Erzähltraditionen veranschaulicht die Ausstellung durch unterschiedliche Versionen von Cinderella oder Aschenputtel, die sowohl in Deutschland als auch auf der Arabischen Halbinsel zu finden sind. Ein besonderer Teil der Ausstellung widmet sich Kinderbüchern von emiratischen Autor*innen, die auf einheimischen Märchen und überlieferten Geschichten basieren.

Die Ausstellung kann auch online besucht werden.

Interkultureller Dialog

Kultureller Austausch ist ein wesentlicher Bestandteil von Fortschritt, Entwicklung und einem offenen Dialog zwischen Völkern und Nationen. Der interkulturelle Dialog schafft eine Plattform für den Austausch von Geschichten, Erfahrungen, Sorgen, Hoffnungen und Ambitionen, der eine nachhaltige Wirkung entfalten kann. Mit dieser Ausstellung feiern wir die Bundesrepublik Deutschland als ein Land mit einer langen literarischen Geschichte, das wichtige Beiträge zur Weltkultur aber auch zur arabischen Kultur im Speziellen geleistet hat. Wir freuen uns auf die weitere zukünftige kulturelle Zusammenarbeit mit Deutschland.

S.E. Dr. Ali bin Tamim, Vorsitzender des Abu Dhabi Arabic Language Centre

Lebendiger Kulturaustausch

S.E. Peter Fischer, deutscher Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten, verweist darauf, dass die Idee für die Ausstellung entstand, kurz nachdem Deutschland als Ehrengast für die Abu Dhabi International Book Fair 2021 angekündigt wurde:

Wir freuen uns, diese Ausstellung aus Berlin, Deutschland – dem Land der Dichter und Denker – zu unseren Freunden und Partnern in Abu Dhabi zu bringen. Die Ausstellung unterstreicht das Engagement beider Länder, die bilateralen Beziehungen in den Bereichen Kultur, Bildung und Forschung weiter zu vertiefen. Dies ist ein unterhaltender und lebendiger Kulturaustausch, und die Besucher der Ausstellung werden mit Sicherheit von einigen kulturellen Gemeinsamkeiten überrascht sein. Ich danke unseren Partnern und allen Beteiligten für ihre Bemühungen, diese Ausstellung zu realisieren.

Kulturelle Brücken bauen

Die Kuratorin der Ausstellung, Prof. Dr. Verena Lepper aus Berlin, erklärt:

Die Ausstellung richtet sich vor allem an Kinder und sie soll zeigen, dass die Wurzeln der modernen emiratischen Erzähltraditionen bereits sehr alt sind, und sogar bis in die Antike zurückreichen und damit Bestandteil eines internationalen Netzwerks sind. Durch die Ausstellung können wir kulturelle Brücken zwischen Deutschland und der arabischen Welt bauen.

Kulturelle Unterschiede und gemeinsame Ziele

Märchen wie 'Aschenputtel' oder die 'Geschichten aus 1.001 Nacht' unterhalten ihre Leser mit Erzählungen aus fernen Welten und fremden Kulturen, die sowohl exotisch als auch vertraut sind. Es gibt eine originäre gemeinsame Struktur: die Suche des Helden, die Gefahren, denen er sich stellen muss, und die Kämpfe, die er gewinnen muss, und natürlich der Untergang des Bösen und der Triumph des Guten. Deshalb eignen sich die Bücher in dieser Ausstellung für einen Diskurs über das, was kulturell anders und was ähnlich ist, einschließlich unserer gemeinsamen Bestrebungen und Ziele.

Fareed Majari, Leiter des Goethe-Instituts in Abu Dhabi