13.07.2015
Gemäldegalerie
Nach einjähriger Entwicklungsarbeit präsentierten Carla Streckwall und Alexander Govoni im Juni ihre Meisterschülerarbeit in Visueller Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Das Ergebnis versteht sich als eine Intervention im musealen Raum. Das Projekt mit dem Namen "Refrakt" besteht aus einer eigens entwickelten Smartphone-App für Augmented Reality, mit der die Künstler ausgewählte Werke der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin bespielten und so einen Raum für ihre digitalen Werke schufen.
Bewegt man sich mit der App durch das Museum und richtet die Kamera seines Smartphones auf eines der 82 ausgewählten Bilder, so erscheinen auf dem Display 3D-Installationen, interaktive Kunstwerke und verschiedene Wahrnehmungsexperimente. Alte Meister treffen hier auf digitale Kunst, ein Kontrast der größer kaum sein könnte, dem Besucher jedoch einen frischen und zeitgenössischen Zugang zur klassischen Malerei ermöglicht.
Die Zahl der digitalen Kunstwerke steigt heutzutage rasant an, nicht zuletzt deswegen kann das Konzept „Refrakt“ als Entwurf für zukünftige Museumsmodelle gesehen werden, das jene nichtphysischen Kunstwerke im physischen Raum positioniert. So ist auch das Projekt „Objects in Mirror are Closer than they Appear“ in der Gemäldegalerie ein Auftakt für weitere geplante Interventionen an wechselnden Orten. Die App muss vor dem Museumsbesuch im App Store heruntergeladen werden und kann anschließend in der Dauerausstellung der Gemäldegalerie verwendet werden.