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Ankündigungen der Sonderstellungen zum Themenjahr Aufbruch-Weltbruch 1914 im Museum Europäischer Kulturen

20.03.2014
Museum Europäischer Kulturen

Der gefühlte Krieg

Veranstalter: Museum Europäischer Kulturen
Dauer: 27.06.2014 - 28.06.2015

Kein Krieg ohne gesteigerte Emotionen: Vaterlandsliebe, Hass gegen den Feind und Mitleid mit den eigenen Opfern werden mobilisiert. Angst um das Leben und die Gesundheit, Schmerz und Trauer folgen.

In assoziativen Denkräumen wird diesen Gefühlen im Krieg nachgegangen. In ihnen stehen sich originale Zeugnisse aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie Künstlerarbeiten der Gegenwart gegenüber. Diese treten in einen Dialog und stehen somit in einem Spannungsverhältnis zueinander: So begegnen sich z. B. im Raum "Angst" eine metallene Herzschutzplatte von 1915 mit der aktuellen Fotoserie des Künstlers Simon Menner über Scharfschützen. Die patriotische Nagelung der fast 13 Meter hohen Hindenburg-Skulptur vor der Siegessäule in Berlin stößt auf pazifistische Gegenpositionen. Der Briefwechsel zweier Liebender zwischen dem Schützengraben und der "Heimatfront" gibt einen Einblick in den Wandel von Emotionen und das reale Soldatenleben. Am Ende der Ausstellung steht persönliche Trauer der Heldenverehrung gegenüber. Auf die Weise eröffnen sich neue Möglichkeiten der Reflexionen zum Krieg. Sie zeigen, welche Rolle Gefühle im Krieg spielen und welche Entscheidungsräume dem Einzelnen zur Verfügung stehen.

Phonographierte Klänge - photographierte Momente

Ton- und Bilddokumente aus deutschen Kriegsgefangenenlagern des Ersten Weltkrieges

Veranstalter: Museum Europäischer Kulturen und Ethnologisches Museum
Dauer: 10.10.2014 - 06.04.2015

Die 1915 ins Leben gerufene 'Königlich Preußische Phonographische Kommission' hatte das Ziel, Sprache und Musik ausländischer Soldaten in deutschen Kriegsgefangenenlagern zu dokumentieren. Unter den Beständen des Berliner Phonogramm-Archivs im Ethnologischen Museum stellt die Wachswalzensammlung 'Phonographische Kommission' mit etwa 1000 Walzen die umfangreichste der historischen Sammlungen dar. Bei den Tondokumenten handelt es sich ausschließlich um Musikaufnahmen.

Fotografien aus dem Bestand des Museums Europäischer Kulturen aus den Kriegsgefangenenlagern Wünsdorf und Zossen bei Berlin ergänzen diese Tonaufnahmen. Die Gefangenen erfuhren eine Sonderbehandlung durch die Deutschen, die diese zu ihren Verbündeten "umerziehen" wollten. In diesem Sinne wurden die Fotografien, die das Mitglied der Lagerkommandantur Otto Stiehl aufgenommen hatte, auch für Propagandazwecke genutzt.