01.04.2022
Zentralarchiv
Am 13. April 2022 findet der internationale Tag der Provenienzforschung zum vierten Mal statt. Auch die Staatlichen Museen zu Berlin nehmen wieder daran teil und geben Einblicke in die Arbeit der Provenienzforscher*innen aus den Bereichen Europäische Kunst, Postkoloniale Provenienzforschung und Archäologie.
mit den Schwerpunkten Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte
Diesen und anderen Fragen gehen der Kurator Dieter Scholz und Sven Haase, Provenienzforscher für Europäische Kunst am Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin, auf einem Rundgang durch die Ausstellung „Die Kunst der Gesellschaft. 1900–1945. Sammlung der Nationalgalerie“ nach. Die Führung widmet sich der Herkunft und den Biografien einzelner Kunstwerke, geht auf historische Eigentumsverhältnisse ein, gibt Einblicke in die Sammlungsgeschichte und stellt Themen und Methoden der Provenienzforschung zum Bestand der Neuen Nationalgalerie 1905–1945 an Werken aus der Ausstellung „Die Kunst der Gesellschaft“ exemplarisch vor.
Anmeldungen: Online-Anmeldung erforderlich, die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt.
Dauer: jeweils ca. 90 Minuten
Wann:
13. April 2022, 11 Uhr und 13. April 2022, 14 Uhr
Wo: Neue Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
Wer: Dieter Scholz, Sven Haase
Das frisch gestartete Projekt „Spuren des ‚Boxerkrieges‘ in deutschen Museumssammlungen – eine gemeinsame Annäherung“ lädt zu einer digitalen Diskussionsrunde ein. Beteiligte Kuratorinnen und Forscherinnen stellen die Ziele und Herangehensweisen des Verbundprojekts kurz und anschaulich anhand einzelner Objekte aus den entsprechenden Museumssammlungen vor. Anschließend öffnen sie den Raum für Fragen und Impulse aus dem Publikum.
Während des sogenannten „Boxerkrieges“ wurden in China zwischen 1900 und 1901 tausende von Kunstwerken und anderen Artefakten in kaiserlichen Palästen, Tempelanlagen und Privathaushalten geplündert. Diese gelangten auch in deutsche Museumssammlungen. Ihre problematische Herkunft ist in den wenigsten Fällen bekannt, die unterschiedlichen Wege, auf denen sie in die Museen kamen, sind nur ansatzweise erforscht.
Das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Projekt wird unter der Leitung des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin und in Kooperation mit der Universität Shanghai im Verbund von sieben deutschen Museen durchgeführt. Beteiligt sind das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt und das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das Museum für Asiatische Kunst und das Ethnologische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, das GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig, das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main und das Museum Fünf Kontinente in München.
Anmeldungen: Bis zum 11. April 2022 per Mail unter boxerprojekt[at]smb.spk-berlin.de. Die Zahl der Teilnehmer*innen ist auf 100 begrenzt.
Wann: 13. April 2022, 15 Uhr
Wo: Zoom, der Veranstaltungslink wird einen Tag vor der Veranstaltung an die Teilnehmer*innen versandt.
Wer: Christine Howald, Kerstin Pannhorst, Susanne Knödel, Wibke Schrape, Silvia Gaetti, Katharina Weiler
Neuer Band der Schriftenreihe des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin, herausgegeben von Laura Puritani, Martin Maischberger und Birgit Sporleder, Berlin 2022
Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg waren im östlichen Mittelmeerraum von politischen Umwälzungen und Unsicherheiten geprägt. 1910–1914 fand die Grabung der damals Königlichen Museen zu Berlin auf der Insel Samos statt. Zahlreiche Funde gelangten nach Berlin, nur ein Teil davon auf dem Wege der offiziellen Fundteilung. 1913-1914 verhandelte das Deutsche Reich außerdem mit der Hohen Pforte, der Regierung des Osmanischen Reichs, über die Verpfändung von Antiken des Archäologischen Museums von Konstantinopel / Istanbul, mit dem Ziel, diese dauerhaft für die Berliner Museen in Besitz zu nehmen.
Die im Band versammelten Beiträge beleuchten die intensive Verstrickung zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in der Spätphase des Deutschen Kaiserreichs. Bei der digitalen Buchpräsentation der Schriftenreihe des Zentralarchivs stellen Autor*innen des Bandes ihre Forschungen zur Verpfändung, Fundteilung und heimlichen Ausfuhr archäologischer Objekte vor, die sich bis heute in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin befinden.
Anmeldung: Bis zum 12. April 2022 unter provenienzforschung[at]smb.spk-berlin.de, die Zahl der Teilnehmer*innen ist auf 300 begrenzt.
Wann: 13. April 2022, 18 Uhr
Wo: Webex Meetings
Wer: Panelists: Martin Maischberger, Laura Puritani, Gabriele Mietke, Raik Stolzenberg. Moderation: Birgit Sporleder
Wer am 13. April 2022 am Tag der Provenienzforschung, aber auch darüber hinaus über die Provenienzforschung der Staatlichen Museen zu Berlin auf dem Laufenden bleiben möchte, verfolgt den Twitter-Account des Provenienzforschungsteams Dahlem: Postcolonial Provenance Research Dahlem @PPR_SMB.
Auf Twitter wird der Hashtag #TagderProvenienzforschung den Aktionstag begleiten.
Der Tag der Provenienzforschung ist eine Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V., der über 400 Wissenschaftler*innen und Expert*innen weltweit vernetzt, die sich der Erforschung der Herkunft von Kulturgütern widmen.
Provenienzforschung an den Staatlichen Museen zu Berlin
Arbeitskreis Provenienzforschung
Museum and the City: Beiträge zur Provenienzforschung im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin
Spuren des „Boxerkrieges“ in deutschen Museumssammlungen – eine gemeinsame Annäherung
Twitter-Account: @PPR_SMB (Postcolonial Provenance Research Dahlem)
Tag der Provenienzforschung 2022 bei der Staatsbibliothek zu Berlin
Pressemitteilung "Konstantinopel – Samos – Berlin. Verpfändung, Fundteilung und heimliche Ausfuhr von Antiken am Vorabend des Ersten Weltkrieges"