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Ab durchs Fenster: Großobjekte des Ethnologischen Museums schweben ins Humboldt Forum

05.05.2021
Ethnologisches Museum

In Millimeterarbeit wurde gestern ein rund 9 Meter hoher Wappenpfahl der Haida (eine der First Nations Kanadas) mithilfe eines Spezialkrans über jenen (rekonstruierten) Balkon ins Humboldt Forum gehievt, auf dem einst Karl Liebknecht die sozialistische Republik ausgerufen hat.

Bei dem rund 800 Kilogramm schweren Pfahl handelt es sich um einen sogenannten Hauspfahl der Ureinwohner*innen von Haida Gwaii, einer Inselgruppe vor Kanada, der um 1870 entstand. Er war 1881 vom Sammler Johan Adrian Jacobsen während einer Sammlungsreise angekauft worden und kam 1883 nach Berlin. 

„Es handelt sich um ein sehr kunstvoll gearbeitetes Objekt, das ursprünglich dazu diente, die Geschichte einer Familie darzustellen“, so Kuratorin Monika Zessnik, am Ethnologischen Museum unter anderem für Nordamerika kuratorisch zuständig. Der mit einer Adlerspitze und Menschenfiguren versehene Pfahl ist aus einem einzigen Stamm der Kanadischen Rotzeder geschnitzt, die für die Kultur der Haida eine besondere Bedeutung besitzt.

Nächste Woche wird der Pfahl zum ersten Mal seit ca. 30 Jahren aufgestellt. Den Vorgang werden Vertreter*innen der Haida direkt aus British Columbia digital begleiten.