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120 Jahre Bode-Museum: Familientag mit freiem Eintritt am 19. Oktober 2024

10.10.2024
Bode-Museum

Im Oktober vor 120 Jahren öffnete das Wahrzeichen an der Spitze der Museumsinsel zum ersten Mal seine Türen. Aus diesem Anlass lädt das Bode-Museum am 19. Oktober 2024 zum Jubiläumsfest mit einem vielfältigen Angebot für die ganze Familie ein. Am Abend wird zudem die Präsentation „Das Taufbecken von Siena“ eröffnet. Am Folgetag geben Restaurator*innen im Rahmen des 7. Tages der Restaurierung Einblicke in ihre Arbeit.

Das heutige Bode-Museum wurde als Kaiser-Friedrich-Museum von 1897 bis 1904 an der Spitze der Museumsinsel errichtet. Um das Gebäude wie aus dem Wasser aufsteigen zu lassen, setzte der Architekt Ernst Eberhard von Ihne den dreiflügeligen Bau direkt an das Spreeufer. Heute gehört der Blick von der Ebertbrücke auf die Nordseite und die Große Kuppel des Bode-Museums sowie den Fernsehturm im Hintergrund zu den ikonischen, weltweit bekannten Berlin-Ansichten.

Skulptur und Malerei gleichrangig ausgestellt

Die Konzeption des Museums geht maßgeblich auf Wilhelm Bode zurück, den damaligen Direktor der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung und späteren Generaldirektor der Königlichen Museen zu Berlin. In dem am 18. Oktober 1904 eröffneten Kaiser-Friedrich-Museum wurden Malerei und Skulptur erstmals gleichrangig nebeneinander präsentiert. Hinzu trat das Münzkabinett mit seinen Preziosen von der Antike bis in die Gegenwart.

Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und zwischen 1948 und 1986 schrittweise wiederhergestellt. 1956 erhielt es nach seinem geistigen Schöpfer den bis heute beibehaltenen Namen: Bode-Museum. Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung der Staatlichen Museen zu Berlin folgte eine umfassende Grundinstandsetzung des Hauses, seit 2006 ist es wieder der Öffentlichkeit zugänglich.

Heute beherbergt das Gebäude die Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst sowie das Münzkabinett und ausgewählte Werke der am Kulturforum beheimateten Gemäldegalerie. Die Geschichte des Bode-Museums wird seit 2020 in der Ausstellung „Klartext“ präsentiert.

Jubiläumsfest bei freiem Eintritt

Zum Jubiläum lädt das Bode-Museum zu einem Familientag bei freiem Eintritt ein. Am Samstag, 19. Oktober 2024, erwartet die Besucher*innen ein Programm mit Führungen in Deutsch und Englisch, Vorträgen über die Geschichte des Hauses, einer Fotostation, Workshops zu Zeichnen und Skulptur in der Kindergalerie, einer Spurensuche durch das Museum und vielen weiteren Aktionen.

Restaurator*innen geben Einblicke in ihre Arbeit

Am Folgetag, dem 20. Oktober 2024, findet der 7. Europäische Tag der Restaurierung statt. Restaurator*innen aus verschiedenen Sammlungen der Museumsinsel geben exklusive Einblicke in ihre anspruchsvolle Arbeit. Auch im Bode-Museum kann man an Führungen teilnehmen und in den Restaurierungswerkstätten hinter die Kulissen blicken.

Donatellos Putto und das Taufbecken von Siena

Ebenfalls ab dem 20. Oktober 2024 ist in der Krypta im Untergeschoss des Bode-Museums die neue Dauerpräsentation „Das Taufbecken von Siena. Geschichte, Restaurierung und Wiederaufstellung eines Gipsmodells“ für Besucher*innen geöffnet. Nur zwei Objekte bilden die Exponate dieser kleinen Ausstellung: die Bronzestatuette „Putto mit Tamburin“ von Donatello aus der Skulpturensammlung und das über fünf Meter hohe Gipsmodell des Taufbeckens von Siena, das 1876 in der Werkstatt der Gipsformerei entstand. Beide sind mit der Geschichte des Bode-Museums und der Person Wilhelm Bodes verbunden.

Im damaligen Kaiser-Friedrich-Museum wurden in den 1910er und 1920er Jahren sämtliche Erdgeschosssäle auf der Kupfergrabenseite mit Abgüssen nach Bildwerken der italienischen Renaissance bespielt. Heute lagern die einstmals so bedeutenden Gipsabgüsse der Skulpturensammlung – darunter auch ein weiterer Abguss des Taufbeckens – im Depot, während die Gipsformerei immer noch Abgüsse aus den historischen Formen fertigt. Mit dem Gipsmodell kehrt diese vergessene Sammlung symbolisch in das Bode-Museum zurück.

Der Putto war einst Teil des originalen Taufbeckens im Baptisterium von San Giovanni in Siena, fehlt dort aber seit dem 17. Jahrhundert. 1901 entdeckte ihn Wilhelm Bode auf dem Londoner Kunstmarkt, seit 1902 ist er Teil der Skulpturensammlung.


Das Jubiläumsfest wird unterstützt vom Kaiser Friedrich Museumsverein und der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin 1843 e.V.

Präsentation und Publikation „Das Taufbecken von Siena“ wurden ermöglicht und gefördert von der Ernst von Siemens Kunststiftung, dem Kaiser Friedrich Museumsverein und Museum&Location.