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POLITISCHER EXTREMISMUS

Termin:
Mi 04.01.2023 19:00 Uhr - 22:00 Uhr
Ort:
Neue Nationalgalerie
Angebot:
Gespräch | Vortrag / Erwachsene

Vortrag von Volker Weiß: Die „andere“ Avantgarde: Heroischer Realismus und Sachlichkeit in der Modernisierung einer politischen Rechten

Der Historiker Volker Weiß forscht zu Geschichte und Gegenwart der extremen Rechten in Deutschland und befasst sich in seinem Vortrag mit der Ästhetik einer „heroischen Moderne“. Die neuen Sichtweisen auf die technisch durchdrungene Welt, die sich im Zuge der Modernisierung Bahn brachen, hatten ihre Entsprechung in der Ästhetik. Formreduktion und analytische Fragmentierung waren jedoch keineswegs nur Kennzeichen progressiver Bewegungen. Auch die antirational-vitalistische Revolte der politischen Rechten sah sich vom Fortschritt mitgerissen und zog ihre eigenen Konsequenzen. Bereits die erste Präsentation des Futurismus in der Galerie „Der Sturm“ stieß dort nicht nur auf Ablehnung, vielmehr er-kannte man, welche gewaltige Dynamik die neuen Kräfte im Dienste der Nation entfalten könnten. Der Wunsch nach formaler „Sachlichkeit“ ließ sich mit modernisierten Mythen überwölben, das Zerbrochene neu zusammenfügen. Mit dem Schwerpunkt auf diese „andere Avantgarde“ beleuchtet der Vortrag einen blinden Fleck in der Rezeption der klassischen Moderne. Ein Bezugspunkt ist der Künstler Rudolf Schlichter, der mit seinem „Bildnis Géza von Cziffra“ in der Ausstellung vertreten ist. Schlichter gehörte zunächst zum linken Flügel der Neuen Sachlichkeit, gab jedoch Ende der 1920er-Jahre seine kommunistischen Überzeugungen auf und wandte sich dem Nationalismus zu.


Die Veranstaltungen finden im Rahmen einer Vortragsreihe von September 2022 bis Juni 2023 statt, jeweils am ersten Mittwoch des Monats um 19 Uhr. Falls nicht anders vermerkt, finden die Veranstaltungen in deutscher Sprache statt.
Im Anschluss kann die Ausstellung bis 22 Uhr besucht werden.


Die Teilnahme am Vortrag und der Eintritt in die Ausstellung sind kostenfrei. 
Online-Buchung erforderlich.


Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch die Ferdinand-Möller-Stiftung, Berlin.

Es gelten die jeweils am Veranstaltungstag gültigen Aktuellen Informationen für Besucher*innen während der Corona-Pandemie.