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Profil der Sammlung Scharf-Gerstenberg

Die Sammlung Scharf-Gerstenberg zeigt Entwicklungslinien fantastischer Kunst, begonnen mit Arbeiten Giovanni Battista Piranesis und Francisco de Goyas, die im umfangreichsten Werkkomplex des Hauses gipfeln: im Surrealismus von etwa Max Ernst oder René Magritte.

Die Sammlung ist ebenso wie das gegenüberliegende Museum Berggruen privater Sammelleidenschaft zu verdanken. Beide Ausstellungsorte der Nationalgalerie, der überdies die Häuser Alte Nationalgalerie, Neue Nationalgalerie, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart und Friedrichswerdersche Kirche angehören, sind in Charlottenburg zu finden.

Die Gebäude des Museums Berggruen und der Sammlung Scharf-Gerstenberg entstanden 1851 bis 1859 im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. Ihr Architekt Friedrich August Stüler entwarf später auch die Alte Nationalgalerie. Städtebaulich nehmen die klassizistischen Zwillingsbauten mit ihren Kuppeln Bezug auf das gegenüberliegende Schloß Charlottenburg und bilden den Auftakt zur Schloßstraße. 1855 ließ Friedrich Wilhelm IV. durch Garnisons-Bauinspektor Wilhelm Drewitz auf der östlichen Seite noch einen Marstall, in dem heute ebenfalls die Sammlung Scharf-Gesternberg ausstellt, als eingeschossigen Flügelbau mit einem angebauten quadratischen Wohnhaus errichten, zu dem auch eine Remise gehört.

Die Funktion beider Stülerbauten war gleichermaßen praktisch wie ästhetisch: Sie nahmen die Offizierkasernen der Gardes du Corps auf und lenkten gleichzeitig den Blick von den Stallgebäuden ab. Von den 1920er-Jahren an diente der östliche Stülerbau der Polizei. Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, wurde er bis 1955 durch den Landeskonservator und Bauhaus-Schüler Hinnerk Scheper renoviert. 1960 zog eine Polizeistelle ein.

Nach einem Umbau durch Wils Ebert stellte ab 1967 das Ägyptische Museum hier aus. Dafür war ein Verbindungsgang zwischen östlichem Stülerbau und Marstall geschaffen worden, in dem sich bis heute das ägyptische Kalabscha-Tor befindet. Auch die Säulen des Sahurê-Tempels werden hier, im gleichnamigen Saal, noch immer bewahrt. Nach der weitgehenden Rückkehr des Ägyptischen Museums auf die Museumsinsel Berlin im Jahr 2005 folgte ein neuerlicher Umbau durch Sunder-Plassmann Architekten. Sie stellten die einzelnen Baukörper des Stülerbaus, des Marstalls und des Sahurê-Saals frei und schufen eine gläserne Eingangshalle. Im Sommer 2008 schließlich konnte hier die Sammlung Scharf-Gerstenberg, mit der eine Dauerleihgabe für zehn Jahre vereinbart worden ist, eröffnet werden. 2018 konnte der Vertrag um weitere zehn Jahre verlängert worden.